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„The Idol“ – Skandalserie geht an den Start

The Idol The Weeknd Lily-Rose Depp Sam Levinson
Keine Beziehung auf Augenhöhe, sondern eine bald schon toxische Abhängigkeit: Jocelyn und der Nachtklubbesitzer Tedros. (Foto: © Home Box Office, Inc. All rights reserved HBO® and related channels and service marks are the property of Home Box Office, Inc.)

Sexistischer Porno? Die Serie „The Idol“ mit Lily-Rose Depp und The Weeknd in den Hauptrollen sorgte im Vorfeld ihres Starts kräftig für Furore.

„The Idol“: Tochter von Jonny Depp in der Hauptrolle

Lange vor ihrem Start (ab sofort nicht nur in den USA auf HBO, sondern auch hier auf Sky und Wow) machte die Serie The Idol von sich reden. In Cannes auf dem Internationalen Filmfestival vorgeführt, sammelte die Serie vernichtende Kritiken, nicht nur weil Abel Tesfaye, allen bekannt als The Weeknd, schlechte Schauspielerqualitäten nachgesagt wurden. Es gab grundsätzliche Kritik an der The Idol. Im Mittelpunkt der Serie steht mit Jocelyn (Lily-Rose Depp) der bekannteste und erfolgreichste Popstar der USA.

Jocelyn hatte im Vorfeld ihrer letzten Tour einen Nervenzusammenbruch und versucht jetzt einen Neustart. Fotos für das Plattencover werden gemacht, Chreografien für die neue Tournee werden einstudiert, dazwischen aber macht sich der gesamte Stab des Managements aus zynische Weise Gedanken, wie Jocelyn bei ihrem Neustart für die Öffentlichkeit inszeniert werden soll. Lily-Rose Depp, die Tochter von Jonny Depp, spielt den Popstar in seiner Verletzlichkeit und Einsamkeit sehr gut, später wird Jocelyn in einem Klub auf Tedros (Abel „The Weeknd“ Tesfaye) treffen, einen windigen Typen mit viel Talent zur Manipulation.

Euphoria“-Macher Sam Levinson kreierte die Serie und führte auch Regie, nachdem Amy Seimetz („The Girlfriend Experience“) bereits den Großteil von The Idol abgedreht hatte. Vieles wurde noch einmal gedreht, alles wurde neu konzipiert. Gemeinsam mit The Weeknd schrieb Levinson auch das Drehbuch. Man sagt, dass auf diese Weise aus einer femnistischen Serie eine Geschichte voller explizitem Sex wurde. Das Wort Porno steht im Raum, was aber zumindest nach Sichtung der ersten Folge nicht bestätigt werden kann. Die Frage wie so oft in den vergangenen Jahren wird erneut lauten: Kann das Explizite (es gibt nicht nur Sex, auch geraucht wird andauernd, selbst in der Sauna, Alkohol und Drogen werden konsumiert wie nix), kurz: Kann das Explizite, das gezeigt wird, als Kritik am Pop-Business gelesen werden, oder ist es eine affirmativ-zustimmende Darstellung des Gezeigten? Genau an diesem Punkt der Frage wurde der Daumen zuletzt in allen Bereichen des gesellschaftlichen Diskurses immer häufiger gesenkt.

 

 

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