The String Theory: The Los Angeles Suite
The Los Angeles Suite
Project C
NEOKLASSIK Nicht nur langweiliges, melancholisches Soloklavier-Getue mit Celloschrubben und Ambient-Geplucker ist Neoklassik: Fernab von den tausendfach imitierten Musikern wie Nils Frahm lenkt das in Berlin gegründete und mittlerweile international agierende lose Ensemble The String Theory das klassische Orchester in neue Bahnen. Die Übergänge zwischen Klassik, Pop und Elektronik auf „The Los Angeles Suite“ sind fließend, die Songs bewegen sich mal subtil zwischen den Genregrenzen und reizen sie anderswo aus: Der Opener „Jealous Days“ funktioniert zum einen als unaufdringliche Indiepop-Klavierballade, zum anderen als Ambientstück, das geduldiges Zuhören belohnt. Ein solcher Spagat funktioniert, weil The String Theory die Stimmen ihrer Gastvokalist*innen klar in den Mittelpunkt rücken, aber auch nicht davor zurückschrecken, den Raum um sie herum zu füllen. Anderswo misslingt der Balanceakt leider, wenn etwa in „Abundance (Suite No. 4)“ ein sich langsam entfaltendes Instrumental aus Streichern und elektronischem Schnarren von einem pathetischen Backpack-Rap völlig überfrachtet wird. jl