Zu Besuch im eigenen Leben: „The Tourist – Staffel 2“ im ZDF
Verfolgt von einer Mödertruppe und immer noch an Amnesie leidend, führt es Elliot in „The Tourist – Staffel 2“ nach Irland. Alle Spuren führen zu seiner eigenen Familie.
So eine Amnesie kann ganz schön nervig sein. Besonders dann, wenn einem ständig neue Menschen nach dem Leben trachten und man gar nicht mehr weiß, warum eigentlich. So geht es Elliot (Jamie Dornan) seit der ersten Staffel „The Tourist“, woran sich auch in Staffel 2 der Thriller-Serie (ab sofort in der ZDF-Mediathek zu streamen) nicht viel geändert hat. Mittlerweile ist er mit der unbeholfenen, doch nicht minder engagierten Polizistin Helen Chambers (Danielle Macdonald) nicht nur zu einem sehr ungleichen, aber sympathischen Survival-Duo zusammengeschmolzen, sondern auch ein Paar, das es nach dem Aufenthalt im australischen Outback nun nach Irland verschlagen hat. Ihr Ziel: Irgendwie mehr über Elliots Vergangenheit herausfinden.
„The Tourist – Staffel 2“: Ab jetzt in der ZDF-Mediathek streamen
Schnell stellt sich auch dieser Plan wieder als lebensgefährlich heraus: Elliot wird auf einem Raststättenklo überfallen und entführt, und Helen gerät an einen örtlichen Polizisten (Ruairi Slater), der im wahrsten Sinne Leichen im Keller hat und im direkten Vergleich zu Helen nicht mal einen besseren Verkehrspolizisten abgeben würde. Also wieder alles beim alten: Elliot kämpft sich durch die Welt, Helen ist auf sich allein gestellt. Wobei sie so allein gar nicht ist. Immerhin findet sie in Irland Elliots Mutter, die ihr ihre Hilfe anbietet und sich wenig später als eiskalte Killerin entpuppt. Ist Elliots Familie womöglich Teil der irischen Unterwelt? Verfolgen ihn deshalb ständig diese mysteriösen Männer? Als sich Elliot währenddessen aus den Fängen seiner Entführer:innen befreien kann, muss er feststellen, dass es auf einer Insel festgehalten wird – und damit ist nicht Irland gemeint.
„The Tourist“: Irgendwo zwischen „Fargo“ und „Stirb langsam“
Was bereits die erste Staffel von „The Tourist“ ausgezeichnet hat, setzt sich nun fort: kurze, pointierte Dialoge. Skurrile Charaktere. Eine Menge Action. Und viele, viele Fragezeichen. Für Serien wie diese wurde das Prädikat kurzweilig wohl erfunden. Die BBC-Produktion tut nicht weh, unterhält auf einem sehr soliden Level, und die Cliffhänger laden zum Binge-Watching ein. Dass der Sechsteiler mit seiner Ausrichtung irgendwo zwischen „Fargo“ und „Stirb langsam“ Mut beweist, ist ihm hoch anzurechnen, auch wenn für derlei Klassiker-Status dann wohl doch noch einiges fehlt.