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Bayerische Bühnen: Offener Brief an Markus Söder

Offener Brief an Markus Söder Münchner Theater
Unter den Unterzeichner*innen ist auch Andreas Beck, Intendant des Residenztheaters. (Foto: Lucia Hunziker)

Die Intendant*innen verschiedener Theater in München, Augsburg und Nürnberg fordern vom Ministerpräsidenten, trotz steigender Infektionszahlen spielen zu dürfen.

In einem offenen Brief haben sich die Intendant*innen der großen Theater in München sowie der Staatstheater Augsburgs und Nürnbergs an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder gewendet.  Darin fordern sie, ihren Spielbetrieb fortsetzen zu dürfen – auch bei höheren Corona-Infektionszahlen. Die Pressestellen der Theater haben das Schreiben am Freitag veröffentlicht.

Unter den insgesamt zehn Unterzeichner*innen sind unter anderem Barbara Mundel, Intendantin der Münchner Kammerspiele, und Andreas Beck (Foto), Intendant des Residenztheaters. Außerdem sind die Intendanten der Münchner Staatsoper, des Gärtnerplatztheaters, des Münchner Volkstheaters, des Gasteigs und der Theaterakademie vertreten. Stellvertretend für die freie Theaterszene findet sich auch das Lustspielhaus auf der Liste. Zusätzlich haben die Intendanten der Staatstheater in Augsburg und Nürnberg den Brief unterschrieben.

In dem Text betonen die Unterzeichner*innen, dass sie alle nachweislich funktionierende Hygienekonzepte erarbeitet hätten. Weiterhin heißt es: „Es besteht keine Infektionsgefahr, da der Mindestabstand von 1,50 m und der Frischluftaustausch im Zuschauerraum bei uns allen gewährleistet ist. Bisher hat es keine nachweisliche Infektion durch einen Theaterbesuch gegeben.

Darum insistieren wir auch bei einem hohen Inzidenzwert von 100 oder mehr unseren Spielbetrieb mit 200 bzw. 500 Zuschauern aufrecht erhalten zu dürfen. Alles andere käme einem zweiten Lockdown gleich und bedeutet eine Existenzbedrohung für alle Bühnen in Bayern.“

Am Vortag hatte Markus Söder im bayerischen Landtag verschärfte Regeln angekündigt, wie BR Klassik berichtete. Seitdem sind ab einem Inzidenzwert von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner*innen innerhalb einer Woche keine Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen mehr erlaubt. Davon sind insbesondere Kulturveranstaltungen betroffen, die im Rahmen eines Pilotprojektes eigentlich teilweise Sonderberechtigungen erhalten hatten.

In Bayern steigen die Inzidenzzahlen aktuell deutlich an. Insbesondere das Gebiet um den Fluss Inn ist betroffen, darunter die Stadt Passau. Der Landkreis Rottal-Inn hat laut BR24 sogar die bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Ab morgen gilt dort ein faktischer Lockdown.

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