Thees Uhlmann: Endlich wieder Konzerte
Thees Uhlmann freut sich auf drei Konzerte, die er für Anfang Mai angekündigt hat. Und auf das Bier der anderen.
Thees fallen dir zwei oder drei Gedanken ein, die im Hinblick auf 2021 optimistisch stimmen?
Thees Uhlmann: Also, wenn es bald nicht wieder losgeht, dann können wir hier nur noch Ackerbau und Viehzucht betreiben. Und die Vorstellung, mit Marcus Wiebusch zusammen einen kleinen Bio-Bauerhof zu betreiben, macht mich jetzt auch nicht gerade an. Spaß beiseite! Wir planen ja simultan zum Lockdown Sachen, die wir irgendwann wieder machen können, wenn die Zahlen genug unten sind. Das Beschäftigen mit Dingen, die in besseren Zeiten stattfinden, hilft mir auf jeden Fall. Und dann freue ich mich natürlich auf den Impfstoff und die damit verbundenen Hoffnungen auf ein Leben, das sich wieder der Normalität annähert.
Das Virus als Chance: Glaubst du, wir werden die Gelegenheit nutzen und gewisse Dinge ab dem Neustart besser machen?
Thees Uhlmann: Ich wehre mich eigentlich immer dagegen, dass aus schlimmen Dingen etwas Gutes geboren wird. Das ist zu viel verlangt und häufig fast zynisch. Viele Männer können wegen der Langeweile jetzt vermutlich besser kochen. Das ist schon mal gut. Und dank Youtube-Tutorials kann ich jetzt alle Lieder der Beatles auf Gitarre spielen.
Worauf freust du dich am meisten, wenn das Leben wieder hochgefahren wird?
Thees Uhlmann: In einer Kneipe zur Jukebox singen, während ich das Bier von jemand anders trinke, der ganz dicht an meinem Gesicht ist und mir erzählt, wie super das alles ist, und ich keine Sorgen habe deswegen. So was, und dass ich wieder das machen kann, was ich will. Einfach irgendjemanden besuchen …
Schon letztes Jahr im Sommer hast du das beste aus der Situation gemacht und warst mit dem „Songs & Stories“-Konzept auf Tour. Jetzt hast du für Mai drei Konzerte angekündigt, Was ist diesmal anders?
Thees Uhlmann: Letzten Sommer war es wirklich sehr schön. Wir haben es zu dritt irgendwie hinbekommen, dass Form und Inhalt gestimmt haben und es den Leuten gefallen hat, obwohl nur die Hälfte meiner Band auf der Bühne war. Jetzt nehmen wir noch unseren Schlagzeuger mit. Das hat erstens kreative Gründe, weil wir dann endlich wieder einen richtigen Schlagzeuger haben, und zweitens logistische. Der muss mal wieder raus aus Wien, sagt sein Sohn.
Falls die Konzerte im Mai am Ende doch noch nicht stattfinden können: Hast du einen Tipp, wie man gut durch diese einsamen Tage kommt und das alles noch ein bisschen länger aushält?
Thees Uhlmann: In diesen Zeiten verbieten sich fast negative Fragen – aber was soll man machen? Briefe schreiben an Leute, bei denen man sich lange nicht mehr gemeldet hat. Ich kann zum Beispiel jetzt Silikonbahnen im Bad ziehen. Das bringt großen Spaß.
Aber das wichtigste ist, dass man versucht, nicht verrückt zu werden. Da helfen grob gesagt Sport und Rotwein.
LIVE 1. 5. Rheine, 2. 5. Hamburg, 3. 5. Bremen
Zuletzt ist von Thees Uhlmann das Album „Junkies und Scientologen“ erschienen.