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Tom Odell: Mit „Monsters“ zurück ins Leben

tom odell
( Foto: (c) Netti Hurley)

In seinem vierten Album singt sich Tom Odell alles aus der Seele, was ihn beschäftigt. „monsters“ zeugt von innerer Stärke und Mut zum Weitermachen.

Tom Odell hat es geschafft. Nach Jahren einer schweren Phase und psychischen Problemen, war es das Songwriting, das dem Sänger wieder neue Motivation und Lebenskraft verlieh. Wie sich das musikalisch ausdrückt, ist seinem neuen Album anzuhören: Mit seiner vierten LP „Monsters“ singt sich der Musiker alles aus der Seele, was ihn beschäftigt. Von politischen Themen über die Auswirkungen toxischer Männlichkeit, seinen Gedanken zum Kapitalismus bis hin zu dem wohl größtem aller Monster, dem der Singer-Songwriter den Kampf ansagte: der Angst. Das 16-Song-starke Album ist ab heute, dem 9. Juli erhältlich.

Zu seiner neuen Platte sagt Tom Odell: „Ich habe Songs geschrieben, wie ich es immer getan habe, aber erst als ich anfing, über Dinge zu schreiben, die zu meinen psychischen Problemen beitrugen, hatte ich das Gefühl, dass eine Platte entsteht“. Besonders eindrucksvoll kommt dieser offene Umgang mit seinen Emotionen in der Single „numb“ zum Ausdruck, die er bereits im Februar dieses Jahres veröffentlichte. Darin singt er: „I hold my hand over the flame, to see if I can feel some pain“ und gab damit einen ersten Vorgeschmack auf das neue Album.

Tom Odell über toxische Männlichkeit

Wieviel Stärke es braucht, reflektiert eigene Schwächen zu offenbaren, wird zudem in der Piano-Ballade „lose you again“ deutlich, die Odell erst vor Kurzem veröffentlichte. Hier geht es um die indoktrinierte Angst vieler Männer, Gefühle zu zeigen und welche Konsequenzen daraus wachsen, die Auswirkungen auf Beziehungen haben können. Schaut euch das Video zur neuen Single „lose you again“ hier auf unserer Seite an:

Eine Kampfansage ist auch der Song „monster“, der zunächst durch einen Moment inspiriert worden war, als Klima-Aktivistin Greta Thunberg den damaligen US-Präsidenten Trump beim UN-Klimagipfel 2019 furchtlos gegenübertrat. Herauszuhören ist diese Stärke in dem Refrain: „you’re just a monster and I’m not scared“. Doch viel persönlicher wurde die Bedeutung des Songs für den Sänger selbst, der sich damit seinen Angstzuständen stellte: „Es geht darum, mir selbst zu sagen, dass diese Sache, die ich fühle, nicht real ist […] Es passierte immer in Badezimmern – ich war irgendwo unterwegs und dann ging ich zur Toilette und mein Herz raste mit einer Million Meilen pro Stunde und ich fühlte mich, als würde ich gleich zusammenbrechen, und ich versuchte mir zu sagen, dass es in Ordnung ist. Dass es vorbeigehen wird. Dass es ein Geisteszustand ist.“

Odells Panikattacken nahmen ein für ihn untragbares Ausmaß an, als er 2019 von seiner Tour zu seinem letzten Album „Jubilee Road“ (2018) zurückkehrte. Nach einer erholsamen Pause in seiner Heimat, fasste der Brite neuen Mut und begann mit dem Schreiben für sein neues Album. Entstanden ist eine Platte mit handgemachtem Electronic-Pop, der mit echolastigen Beats, experimentellen Soundscapes und metallischen Percussion daherkommt. Dass Odell die Musik liebt, ist offensichtlich. Dass aber auch seine Texte ebenso lyrisch wie tiefsinnig und bedeutungsvoll sind, macht sein viertes Album „monster“ zu einem umso gehaltvollerem Gesamtwerk.

Album Trackliste

  • 1. numb
  • 2. over you yet
  • 3. noise
  • 4. money
  • 5. tears that never dry
  • 6. monster v.2
  • 7. lockdown
  • 8. lose you again
  • 9. fighting fire with fire
  • 10. problems
  • 11. me and my friends
  • 12. country star
  • 13. by this time tomorrow
  • 14. streets of heaven
  • 15. don’t be afraid of the dark
  • 16. monster v.1
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