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Nordic Jazz meets Klassik: „Zeptember“ von Tuva Halse
In „Zeptember“ hat die norwegische Geigerin und Komponistin Tuva Halse die Nachtaktivität des Geistes in Musik gesetzt.
Schlaflos in Trondheim
Seit Kurt Weills „September Song“ zu Sarah Vaughan, Ella Fitzgerald und Nat King Cole gewandert ist, steht der Monat im Jazz für die Kürze des Lebens: „Oh, it’s a long, long while from May to December/But the days grow short/When you reach September …“ Im Klassiker wecken die letzten Tage des Sommers die Lust, das Wesentliche zu genießen, statt wertvolle Zeit durch „Waiting Games“ zu verlieren.
Die in Trondheim ausgebildete Geigerin und Komponistin Tuva Halse hat dem Jazz-September jetzt eine Facette hinzugefügt. Im Eröffnungstrack ihres im Herbst erscheinenden Debüt-Albums hat sie die Nachtaktivität des Geistes in Musik gesetzt. „Zeptember“ beschreibt emotionale Unruhe, Gedankenkreisen, Sorgen und Fantasien, die an Stelle des Schlafs ihre eigene Dynamik entfalten.
Turnschuhe tragende Meistergeigerin
Johann Sebastian Bach, dessen Goldberg-Variationen angeblich zum Einschlafen komponiert wurden, hat „Zeptember“ ebenso inspiriert wie der norwegische Jazz-Ktomponist Mathias Eick. Auch Tuva Halse macht Musik an der Schnittstelle von Nordic Jazz und klassischer Musik. Aufgewachsen in Molde im Nordwesten Norwegens, studierte sie bis 2022 Jazzvioline am Konservatorium von Trondheim, wo sie bis heute lebt.
Die „bodenständige, Turnschuhe tragende Meistergeigerin“ (Audun Vinger, Jazz i Norge) hat sich durch ihre Bühnenpräsenz und starke Eigenkompositionen einen Namen gemacht und schon mehrere Preise gewonnen (Sparebanken Møre, Sparebanken SMN, Handelsbanken, Drømmstipendet). Beim Molde International Jazz Festival zählte Tuva Halse mit ihrem Bento Box Trio zu den „Jungen Jazzmusikern des Jahres 2022“.