„Berlin Alexanderplatz“ als moderne Fluchtgeschichte: Jetzt auf Arte
Alfred Döblins Jahrhundertroman gehört zu den Klassikern der Literatur – Burhan Qurbanis Adaption verlegt den Roman-Klassiker ins Berlin der Gegenwart.
Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ gehört zu den wichtigsten Prosawerken der deutschen Moderne und den zentralen Großstadtromanen des 20. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass das erstmals 1929 erstmals erschienene Buch schon mehrmals fürs Kino adaptiert wurde, erstmals bereits zwei Jahre nach Erscheinen. Doch Burhan Qurbanis „Berlin Alexanderplatz“ von 2020 hat einige spannende Neuerungen gebracht – unter anderem hat der Regisseur die Handlung ins Berlin von heute verlegt und aus dem Protagonisten Franz Biberkopf den Geflüchteten Francis gemacht. Damit konnte Qurbani der Geschichte ganz neue Aspekte abgewinnen. Jetzt läuft der Film erstmals im Fernsehen und ist auch in der Arte-Mediathek zu sehen.
Weil das Boot, das ihn nach Europa bringen soll, im Mittelmeer kentert, ist Francis (Welket Bungué) der einzige Überlebende an Bord. Er schafft es nach Berlin, wo er einen illegalen Job als Bauarbeiter am Alexanderplatz bekommt. Doch als Geflüchteter ohne Aufenthaltserlaubnis hat er es nicht leicht in der deutschen Hauptstadt. Nachdem er den Job wieder verliert, gerät Francis ins Umfeld des Drogendealers Reinhold (Albrecht Schuch). Mit ihm verbindet ihn eine Freundschaft, die jedoch von Reinholds instabiler Psyche immer wieder gefährdet wird. Immer wieder versucht Francis, ein anständiges Leben zu führen, doch Reinhold zieht ihn immer tiefer in die Illegalität. Kann die Liebe zur Prostituierten Mieze (Jella Haase) ihn retten?