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TV-Tipp: David Lynchs ambitionierter Flop „Dune – Der Wüstenplanet“

Dune
(Foto: Lionsgate International UK Limited)

Bevor Dennis Villeneuve seine starbesetzte Neuverfilmung des SciFi-Epos in die Kinos bringt, sollte man sich noch einmal das surreale Original gönnen. Unser Spielfilmtipp des Tages

Die Entstehungsgeschichte hinter David Lynchs „Dune“-Verfilmung ist interessant genug, einen eigenen Film zu rechtfertigen. Und den gibt es sogar fast: „Jodorowsky’s Dune“ ist eine Dokumentation über Alejandro Jodorowskys misslungenen ersten Versuch, das Buch auf die Leinwand zu bringen. Nicht nur deshalb hat Frank Herberts esoterischer Wälzer lange als unfilmbar gegolten. 1984 hat sich dann David Lynch – als Ersatz für Ridley Scott – des Stoffes angenommen, dessen surrealistischer Stil nur bedingt zu den epischen Begebenheiten des Romans passt. Es kam, wie es kommen musste: „Dune“ wurde zu einem teuren Flop, Kritiker und Fans bezeichneten die Handlung als beinahe unverständlich. Und doch ist der Film sehenswert, schon in der Grandiosität seines Scheiterns.

„Dune“ – Einfache Handlung, eigenwillig erzählt

Bevor nächstes Jahr endlich die lang aufgeschobene Neuverfilmung von Dennis Villeneuve („Arrival“, „Blade Runner 2049“) in die Kinos kommt, also noch einmal der Blick zurück. Die Handlung von „Dune“ ist zumindest an der Oberfläche sehr einfach. In ferner Zukunft haben die Menschen alle Computer abgeschafft und fliegen mithilfe der Droge „Spice“ durch die Tiefen des Alls. Diese Substanz gibt es nur auf dem kargen Wüstenplaneten Arrakis, auch als Dune bekannt. Dorthin zieht der junge Adelsspross Paul Atreides mit seiner Familie, wo er bald zwischen die Fronten einer alten Fehde gerät. Bald darauf reitet er auf den gigantischen Sandwürmern und wird von den Ureinwohnern Dunes als ihr Messias gesehen.

Lynch hat für „Dune“ nicht nur seinen langjährigen Kollaborateur Kyle McLachlan, bekannt aus „Blue Velvet“ und „Twin Peaks“ gecastet, sondern auch unerwartete Schauspieler*innen wie Patrick Stewart, Max von Sydoff oder, als Pauls Nemesis Feyd-Rautha Harkonnen, Sting gecastet. Das allein sollte Neugier wecken. Nimmt man dann noch die teilweise abstrusen Kostüme, geflüsterten Overdubs und eigens für den Film geschriebene Katzenfolterszenen hinzu, wird klar: Wahrscheinlich hat Villeneuve den besseren Film gemacht. Aber so faszinierend seltsam wie Lynchs Version wird sein „Dune“ kaum sein.

„Dune – Der Wüstenplanet“ läuft um 20.15 Uhr auf Tele 5.

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