Alain Delon ist „Der Chef“ auf Arte
Ein verregneter Wintertag am Strand der französischen Gemeinde Saint-Jean-de-Monts: Vier Männer rauben eine Bank aus. Dabei gehen sie äußerst methodisch vor, der Ablauf ist minutiös geplant. Trotzdem wird einer der Vier angeschossen, seine Komplizen bringen ihn ins Krankenhaus. Chef der Bande ist Simon (Richard Crenna), der einen Nachtclub besitzt. Hier ist Kommissar Edouard Coleman (Alain Delon) ein Stammgast. Obwohl der eine Polizist und der andere Verbrecher ist, ähneln sich die beiden Männer und sind seit Jahren befreundet – auch wenn Coleman eine Affäre mit Simons Geliebter Cathy (Catherine Deneuve) hat. Auf Simons Geheiß schleicht Cathy ins Krankenhaus und ermordet den verwundeten Räuber, der zu einem Risiko für Simon und seine beiden Kollegen geworden ist. Doch Coleman ist der Bande längst auf den Fersen. Als Simon einen weiteren elaborierten Raub begeht und Colemans Pläne vereitelt, bahnt sich ein Showdown zwischen den beiden Freunden an …
„Der Chef“ von 1972 ist der letzte Film von Jean-Pierre Melville, der nur ein Jahr später an einem Schlaganfall starb. Er wurde nur 55 Jahre alt, hat die Filmgeschichte aber nachhaltig geprägt. Seine unterkühlten, stilvoll inszenierten Gangsterfilme wie „Der eiskalte Engel“ oder „Vier im roten Kreis“ hatten nicht nur Einfluss auf das französische Kino, sondern inspirierte auch in Hollywood Nachahmer wie Quentin Tarantino.