Zum Inhalt springen

„Der Pianist“ bei Arte

Der Pianist
(Bild: Studiocanal/Heritage Films/Studio Babelsberg/Runteam Ltd.)

Adrien Brody spielt in diesem Holocaust-Drama den Klavierspieler Wladyslaw Szpilman, der das Warschauer Ghetto überlebte.

In der ersten Szene von „Der Pianist“ sehen wir Wladyslaw Szpilman (Adrien Brody), der ein Chopin-Nocturne aufnimmt, als auf einmal die Wände wackeln. Doch bis zum letzten möglichen Moment spielt er weiter – trotz der Explosionen, und als die Techniker schon längst den Raum verlassen haben. Darin zeichnet sich Szpilmans Rolle für den Rest des Films ab: Er versucht, die Zerstörung um ihn herum zu ignorieren, so gut es geht, und wird doch ihr Zeuge.

Das Jahr ist 1939, Deutschland attackiert Warschau. Schon kurz darauf wird der jüdische Pianist Szpilman mitsamt seiner Familie ins Ghetto gesperrt. Später wird seine Familie ins Vernichtungslager abtransportiert, Szpilman entkommt durch puren Zufall. Er kommt bei Widerstandskämpfer:innen unter, doch auch diese werden von der Gestapo getötet. Wieder bleibt Szpilman als einziger zurück. Nur sein nackter Überlebenswille treibt ihn vorwärts …

Regisseur Roman Polanski hat mit „Der Pianist“ seine eigene Biografie verarbeitet. Dazu hat er die wahren Erinnerungen von Szpilman adaptiert, der das Warschauer Ghetto überlebt hat. Der Film wurde nach seinem Erscheinen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. „Szpilman ist genauso Beobachter wie wir, und er ist genauso hilflos“, schreibt unser Rezensent Volker Sievert. „Durch diese Perspektive hat der Film etwas Kühles, Klares. Brody kommt fast in jeder Szene vor, ist aber dennoch keine emotionale Identifikationsfigur, sondern Projektionsfläche für stille Ohnmacht.“

Beitrag teilen: