„Der Preis der Versuchung“ auf Arte
Die Diderot-Adaption von 2019 handelt von einer gekränkten Geliebten, die einen elaborierten Racheplan ausheckt.
Die Liebe motiviert Menschen doch immer wieder zu den seltsamsten Taten. Madame de La Pommeraye (Cécile de France) glaubt zunächst überhaupt nicht daran. Die reiche Witwe lebt allein auf ihrem Landsitz und beteuert, noch nie verliebt gewesen zu sein. Als sich der Marquis des Arcis (Edouard Baer), ein bekannter Frauenheld, um sie bemüht, lässt sie sich aber dennoch erweichen. Umso stärker ist ihr Schmerz, als der Marquis nach Jahren der Beziehung das Interesse an ihr verliert.
Die Madame fasst einen komplizierten, aber perfiden Racheplan: Sie will den Marquis mit der jungen Mademoiselle de Joncquières (Alice Isaaz) verkuppeln. Die schöne Adelige und ihre Mutter sind pleite und müssen als Prostituierte arbeiten, um über die Runden zu kommen. Erst nach der Hochzeit will Madame de La Pommeraye ihrem Ex-Liebhaber den Beruf seiner neuen Ehefrau offenbaren. Und ihr Plan, die beiden zusammenzubringen, funktioniert tatsächlich – womöglich besser, als der Madame lieb ist …
„Der Preis der Versuchung“ basiert auf einer Episode aus dem Roman „Jacques der Fatalist und sein Herr“ von Denis Diderot. Dessen Werke sind mehr als 200 Jahre alt, werden aber bis heute gerne adaptiert. Ein Grund dafür ist Diderots Ablehnung von Standesgrenzen und Dogmatismus, die ihn zu einem Wegbereiter der französischen Revolution machten. In „Der Preis der Versuchung“ inszeniert Regisseur Emmanuel Mouret die Vorlage als Kostümfilm mit bissigem Humor.