„Die Frau des Nobelpreisträgers“ auf 3sat
Jonathan Pryce und Glenn Close als Kern einer erfolgreichen, aber zerbrechenden Familie machen das Drama zu ganz großem Schauspielerkino. Unser Fernsehtipp
Es ist die Krönung seiner langen Karriere: Der Romanautor Joe Castleman (Jonathan Pryce) bekommt den Literaturnobelpreis verliehen. Er und seine Familie sollten glücklich sein – doch Regisseur Björn Runge zeigt von Anfang an in wunderbar komponierten, pastellfarbenen Bildern, dass unter der Oberfläche irgendetwas nicht stimmt. Als Joe, begleitet von seiner Frau Joan (Glenn Close) und seinem Sohn David (Max Irons), nach Stockholm zur Preisverleihung reist, brechen sich die aufgestauten Konflikte Bahn, und es kommen Familiengeheimnisse ans Tageslicht, die es in sich haben – kein Wunder, dass Joan und Joe sie über Jahrzehnte unter dem Teppich hielten …
Ganz großes Schauspielerkino: Wie sich die Familie Castleman innerhalb weniger Tage voller Wut und voller Lust an der Demütigung des anderen komplett zerlegt – und am Ende immerhin teilweise wieder zusammenfindet –, das ist ein mitreißendes Psychodrama, das sich mit dem großen schwedischen Vorbild messen kann: Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“. Glenn Close und Jonathan Pryce spielen hier die Rollen ihres Lebens! rr