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„Die Prinzessin von Cleve“

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(Bild: ARTE F/© Marcel Dole)

Nach dem historischen Roman der Madame de Lafayette: Eine junge, verheiratete Prinzessin verliebt sich in einen anderen Mann.

Im 16. Jahrhundert am Hof des französischen Königs Henri II.: Die junge Mademoiselle de Chartres (Marina Vlady) heiratet den deutlich älteren Prinzen von Cleve (Jean Marais). Schon in der ersten Szene wird der Bombast, aber auch das komplizierte Sozialgefüge des Königshofs deutlich. Bei der Hochzeitsfeier tanzt die Prinzessin mit dem Herzog von Nemours (Jean-François Poron), einem für sein Aussehen und seine Tapferkeit begehrten Junggesellen. Obwohl sich die Tanzpartner:innen zum ersten Mal begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch der Prinz, der etwas von den Gefühlen seiner Gattin ahnt, ist eifersüchtig. Die Prinzessin ist von nun an hin- und hergerissen von ihrer Liebe zum Herzog und ihrer Loyalität zum Prinzen …

Die Buchvorlage für den Film ist einer der ersten wichtigen Romane der europäischen Literatur: Die Madame de Lafayette hat ihn bereits 1678 veröffentlicht, allerdings unter einem Pseudonym. Der Schlüsselroman, der von echten Erlebnissen der Madame inspiriert war, wurde zu einem großen Erfolg. Bei der Verfilmung im Jahr 1961 hat Jean Delannoy Regie geführt, das Drehbuch stammt von Jean Cocteau. Beim Erscheinen war das Publikum allerdings geteilter Meinung: Während „Die Prinzessin von Cleve“ vom Publikum als visuell opulenter Historienfilm und Liebesdrama durchaus wohlwollend aufgenommen wurde, waren Kritiker und Filmschaffende weniger positiv gestimmt. Das liegt auch daran, dass zur Zeit des Erscheinens das französische Kino eine Metamorphose durchmachte – die moderne, dynamische Nouvelle Vague war dabei, das behäbigere Kino abzulösen.

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