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TV-Tipp: Dustin Hoffman ist „Tootsie“

Tootsie
(Foto: ZDF/Sony)

Der arbeitslose Schauspieler Michael verkleidet sich als Frau, um endlich einen Job zu landen. Doch bald wächst ihm die zweite Identität über den Kopf. Unser Filmtipp

Was macht man, wenn man als Schauspieler einfach keine Jobs bekommt? Man lässt sich mitunter zu radikalen Maßnahmen hinreißen. Michael Dorsey (Dustin Hoffman) hat mit seiner zänkischen Art alle Castingagenturen in New York verprellt. Eines Tages beschließt er spontan, als jemand ganz Neues aufzutreten: Als Frau verkleidet spricht er bei einer Krankenhausserie vor. Und das doppelte Vorspiel glückt. Als „Dorothy Michaels“ landet Michael die Rolle der Klinikchefin Emily Kimberly. Endlich ist der lang ersehnte Erfolg da. Doch dann freundet sich „Dorothy“ mit ihrem Co-Star Julie (Jessica Lange) an. Michael verliebt sich – und es fällt ihm immer schwerer, sein Geheimnis für sich zu behalten …

Auf dem Papier ist „Tootsie“ eine lächerliche Idee, die kaum einen ernstzunehmenden Film trägt. Im 21. Jahrhundert kommt zusätzlich noch die Sorge hinzu, dass der Streifen von 1982 sich über Crossdresser:innen lustig macht. Doch Sydney Pollacks Komödie ist erstaunlich erwachsen: Dorothy ist keine Karikatur – zumindest nicht lange. Stattdessen ist Michael selbst erstaunt, als sie sich als vernünftige, feministische Frau mit Eigenleben entpuppt. Die eigentliche Zielscheibe der Satire ist dann auch nicht sie, sondern sexuelle Rollenklischees und der Sexismus in der Fernsehindustrie. Hoffman hat übrigens selbst einiges durch „Tootsie“ gelernt, wie er einmal zugegeben hat. Er hätte sich selbst in Aufmachung als Dorothy nämlich niemals auf einer Party angesprochen – und damit eine interessante Bekanntschaft verpasst.

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