TV-Tipp: „Lucía und der Sex“
Als ihre große Liebe Lorenzo verschwindet, reist Lucía auf eine Insel im Mittelmeer, um seine Vergangenheit zu entwirren.
Der baskische Regisseur Julio Medem ist für seine intensiven, symbolträchtigen Filme bekannt, in denen sich verschiedene Schicksale auf überraschende Weise vermischen. So auch in dem Drama „Lucía und der Sex“ von 2001. Was recht simpel anfängt, entpuppt sich durch verschiedene Zeit- und Realitätsebenen bald als kompliziertes Geflecht.
Im Zentrum steht die junge Kellnerin Lucía (Paz Vega). Sie ist verliebt in den Schriftsteller Lorenzo (Tristán Ulloa), mit dem sie eine leidenschaftliche Beziehung führt. Eines Tages aber ist Lorenzo plötzlich verschwunden. Lucía macht sich daraufhin zu einer Reise auf die Insel Formentera auf, die sie bisher nur aus Lorenzos Erzählungen kennt. Dort kommt sie bei Elena (Najwa Nimri) unter. Was Lucía nicht weiß: Auch Elena hat eine Verbindung zu Lorenzo, genauso wie ihr Freund Carlos (Daniel Freire). Bald erkennt Lucía in einem Chatprotokoll den Roman, an dem Lorenzo vor seinem Verschwinden geschrieben hat. Sie erkennt: Er wollte damit seine tragische Vergangenheit aufarbeiten …
In Spanien war „Lucía und der Sex“ beim Erscheinen nicht unkontrovers, die expliziten Sexszenen führten zu einigen Vergleichen mit Pornografie. Doch insgesamt war die Rezeption positiv. Der Film hat gleich zwei Goyas, den wichtigsten spanischen Filmpreis, gewonnen: Einer ging an Hauptdarstellerin Paz Vega, die damit ihren Durchbruch feierte, der zweite an Alberto Iglesias für die Filmmusik. Heute ist der Streifen ein Kultfilm.