Zum Inhalt springen

TV-Tipp: „Madame Bovary“ setzt Skandal-Filmreihe fort

Madame Bovary
Isabelle Huppert als Emma Bovary (Bild: Alle Rechte vorbehalten)

Beim Erscheinen wurde er zensiert, heute gilt der Roman als ein Meisterwerk. Arte zeigt die Verfilmung von 1991 mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle.

Die Reihe geht weiter: Schon letzte Woche hat Arte den Programmschwerpunkt „Skandalromane der Weltliteratur“ gestartet. Dabei zeigt der Sender Verfilmungen von Büchern, die zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wegen ihres Inhalts Kontroversen verursacht haben und teilweise der Zensur zum Opfer gefallen sind. Heute handelt es sich um „Madame Bovary“.

Der von seinem Autor Gustave Flaubert als „Sittenbild aus der Provinz“ bezeichnete Roman wurde zunächst nur zensiert veröffentlicht. Flaubert selbst musste sich gar vor Gericht verteidigen, gewann den Prozess allerdings. 1857 kam dann die unzensierte Fassung des Buchs heraus. Viele Verfilmungen existieren, doch 1991 hat Claude Chabrol den Anspruch erhoben, am nächsten an der Vorlage zu sein. Und tatsächlich verbindet den Regisseur vieles mit Flaubert. Auch der Regisseur drehte bevorzugt Sittenbilder, die die französische Gesellschaft aufs Korn nehmen.

Aber warum war „Madame Bovary“ so ein Skandal? Ganz einfach: Als einer der ersten Autoren hat Flaubert offen das Phänomen des Ehebruchs thematisiert. Dabei hat er darauf verzichtet, das Beschriebene moralisch zu kommentieren, sondern einfach die Handlung geschildert. Die ist aus heutiger Sicht freilich kaum eine Kontroverse wert: Die junge Emma (Isabelle Huppert) heiratet den Landarzt Charles Bovary (Jean-François Balmer). Für sie bedeutet die Ehe einen gesellschaftlichen Aufstieg.

Aber schon bald muss sie erkennen, dass die Eintönigkeit des Alltags als Gattin ihr zusetzt. Auch der Umzug aufs Land und die Geburt ihrer Tochter können Emmas Stimmung nur zeitweise aufhellen. Sie beginnt eine Affäre mit dem wohlhabenden Rodolphe Boulanger und träumt vom Liebesglück, doch Boulanger verlässt sie vor der geplanten Flucht. Immer verzweifelter stürzt sich Emma in Affären und luxuriöse Einkäufe. Doch das führt nur dazu, dass ihre Schulden immer weiter steigen …

Im Anschluss an den Spielfilm zeigt Arte erstmals die Dokumentation „Der Fall Madame Bovary“, die die Entstehung und die Rezeption des Romans beschreibt.

Beitrag teilen:
kulturnews.de
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.