TV-Tipp: Neue Doku „Der Fall Nawalny“

Der russische Oppositionspolitiker wurde von Wladimir Putin erst vergiftet und dann eingesperrt. Die Dokumentation zeigt den hochspannenden politischen Thriller im Detail.
Es ist eine der brisantesten politischen Affären des 21. Jahrhunderts: Der Kampf des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny gegen Wladimir Putin. Seit Jahren tritt Nawalny offen als Gegner des Kreml auf, in der Öffentlichkeit ist er beliebt. Im August letzten Jahres ist er plötzlich auf einem Flug zusammengebrochen: Sein Tee soll vergiftet gewesen sein. Fast wäre der Politiker gestorben, das Flugzeug musste notlanden. Aus Angst, ihm seinen Gegnern auszuliefern, haben seine Freunde Nawalny außer Landes gebracht. Behandelt haben ihn schließlich Ärzte am Berliner Charité. Nach seiner Genesung ist Nawalny im Januar nach Russland zurückgekehrt – nur, um dort sofort festgenommen zu werden. Seitdem fordern Aktivist*innen seine Freilassung.
Die Dokumentation „Der Fall Nawalny – Putin, das Gift und die Macht“ von Regisseur Florian Huber nimmt die Staatsaffäre und ihre Implikationen unter die Lupe. Unter anderem zeigt der Film den persönlichen Hintergrund Nawalnys, der sich schon lange gegen Korruption engagiert, aber selbst hochproblematische, nationalistische und rassistische Positionen vertritt. Politiker*innen aus Russland und anderen Ländern kommen ebenso zu Wort wie Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen. Dabei stellt Huber Fragen wie: Was genau ist vorgefallen? Welches Interesse hat Putin daran, Nawalny aus dem Weg zu schaffen? Und welche Rolle spielt die Bundesregierung, die sich überraschend offen mit dem Oppositionellen solidarisiert?
„Der Fall Nawalny – Putin, das Gift und die Macht“ läuft um 20.15 Uhr im ZDF.