Zum Inhalt springen

„Schachnovelle“ mit Oliver Masucci im Ersten

9_Schachnovelle
(Bild: ARD Degeto/Studiocanal/Julia Terjung)

Philipp Stölzls Adaption von Stefan Zweigs Novelle setzt auf Spezialeffekte und intensives Spiel von Masucci.

So lange wie möglich haben Dr. Josef Bartok (Oliver Masucci) und seine Frau Anna (Birgit Minichmayr) das Erstarken der Nazis ignoriert. In Wien kann das Paar auch 1938 noch relativ sorglos leben. Doch auf einen Schlag ist das alles vorbei, als der „Anschluss“ Österreichs an Deutschland bevorsteht und deutsche Truppen in der Hauptstadt eintreffen. Vor der Flucht will Bartok noch schnell ein paar Papiere verbrennen, da nehmen ihn die Nazis bereits fest. Gestapo-Offizier Böhm (Albrecht Schuch) will von ihm Informationen über Reichtümer, die in Klöstern versteckt sind, erfahren. Doch Bartok weigert sich.

Also lässt ihn Böhm in ein Hotelzimmer sperren – in Einzelhaft. Mit der Zeit sorgt die Isolation dafür, dass Bartok fast den Verstand verliert. Nur ein zufällig gefundenes Buch über Schach rettet ihn und sorgt dafür, dass er seinen Verstand beschäftigen kann. Doch die Erfahrung hinterlässt trotzdem ihre Spuren. Auch Jahre später nach seiner Freilassung, als er seiner Frau hinterherreist, ist Bartok gezeichnet von der Gefangenschaft. Das Trauma meldet sich wieder, als ein Schachgroßmeister an Bord beginnt, eine Partie nach der anderen zu gewinnen …

Philipp Stölzl hat Stefan Zweigs bekanntestes Werk zum zweiten Mal für die Leinwand adaptiert. Dabei setzt er auf opulente Sets, atmosphärisches Licht und eine intensive Performance von Masucci in der Hauptrolle. Der Film ändert einiges an der Vorlage, nicht immer mit Erfolg – ein finaler Twist ist eine Umdrehung zu viel. Doch als effektives Gefühlskino funktioniert „Schachnovelle“ trotzdem.

Beitrag teilen: