„Vergiftete Wahrheit“ mit Mark Ruffalo auf Arte
Nach einer wahren Geschichte: Mark Ruffalo glänzt als Anwalt, der sich dem skrupellosen Chemiekonzern DuPont in den Weg stellt.
Im Original heißt Todd Haynes Film „Dark Waters“. Gemeint sind die verseuchten Böden im US-Bundestaat West Virginia. Das bekannte Chemieunternehmen DuPont hatte hier in den Achtzigerjahren vergiftete Abwässer ins Grundwasser eingeleitet und dies vor der Öffentlichkeit verschleiert. Zunächst starb das Vieh der Farmer, doch nach und nach erkrankten auch die Menschen in der Region, da das Gift auch ins Trinkwasser der Haushalte gelangte. Anwalt Robert Billot, dessen Aufgabe es eigentlich war, große Firmen zu verteidigen, stieß auf den Umweltskandal und verklagte den Riesenkonzern …
Mark Ruffalo („Foxcatcher“) spielt Bilot eindrucksvoll und ohne jedes Pathos. Über 19 Jahre dauerte des Anwalts Kampf gegen den Chemiemulti – und veranschaulicht, wie sich Firmen für ihren Profit über alle moralischen Grenzen hinwegsetzen. Dass solche Skandale sich auch in der Zukunft wiederholten, zeigt zum Beispiel auch Michael Moore in seiner Doku „Fahrenheit 9/11“ (2019), in der er die Zustände in seiner Heimatstadt Flint beleuchtet, wo ebenfalls systematisch Giftstoffe in das Trinkwasser geleitet wurden. Erst 2023 gingen die Prozesse gegen die Verantwortlichen zu Ende – weil das Höchste Gericht des Staates Michigan es erzwungen hat.
Text: Ralf Wütherich