TV-Tipp: Viktor Orbán und die EU in „Hallo, Diktator“

Die Beziehung zwischen dem ungarischen Premierminister und der EU ist seit langem gespannt. Wie kann ein Autokrat Teil eines Bündnisses von Rechtsstaaten sein? Unser Filmtipp
„Hallo, Diktator“: Mit diesen Worten, einem Lächeln und einer Ohrfeige hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker 2015 den ungarischen Premierminister Viktor Orbán begrüßt. Ein passender Titel also für Michael Wechs Dokumentation, die sich mit der angespannten Beziehung zwischen dem Politiker und der Europäischen Union befasst.
Im Zentrum steht eine neue Regelung, die seit September des letzten Jahres im Raum steht. Nach dieser sollen in Zukunft nur noch solche EU-Mitgliedsstaaten Mittel bekommen, die sich an die Regeln der Demokratie halten. Die meisten Mitglieder sind für diesen Rechtsstaatsmechanismus. Nur Viktor Orbán wehrt sich dagegen und verhindert mit seinem Veto die Umsetzung. Das ist nur der aktuellste in einer langen Liste von Punkten, die Ungarns demokratischen Status in Zweifel ziehen. Längst gilt das Land als autoritär regiert, Orbán als de-facto-Diktator.
Im Falle der neuen Regelung ist die Situation so weit eskaliert, dass Angela Merkel zwischen dem ungarischen Premier und der EU vermitteln musste. Aber hat sie dem Bündnis damit einen Gefallen getan? Oder wäre es längst an der Zeit, Ungarn aus der Union auszuschließen? In „Hallo, Diktator“ untersucht Wech genau diese Frage anhand des brisanten Fallbeispiels.
„Hallo, Diktator“ läuft um 20.15 Uhr auf arte.