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„Live – An Epic Music Experience“ von Two Steps From Hell: Die eigene Legende

Konzertfoto Two Steps From Hell
(Foto: Dita Vollmond)

Die Musik des Duos Two Steps From Hell ist aus zahllosen Trailern bekannt. Doch funktionieren ihre epischen Kompositionen auch auf „Live – An Epic Music Experience“?

Thomas, Nick, man kennt die Musik von Two Steps From Hell vor allem aus Film, Fernsehen und dem Internet. Um sie nun mit dem Album „Live – An Epic Music Experience“ live zu präsentieren, habt ihr mit dem Odessa Opera Orchestra gearbeitet, das dieses Jahr aus der Ukraine fliehen musste.

Thomas Bergersen: Ich hatte mit „Wings of Ukraine“ ein Stück für die Ukraine geschrieben. Zu hören, wie es von Ukrainer:innen gespielt wurde, war ein unglaublich emotionaler Moment für mich. Sie haben eine lange Geschichte voller Schönheit und Herausforderungen. Das spiegelt sich in ihrem Spiel.

Nick Phoenix: Wir mochten die jugendliche Energie des Orchesters, die bei einer so anstrengenden Tournee wichtig ist. Sie sind unglaubliche Musiker:innen, es war uns eine Ehre, mit ihnen zu spielen.

Der Sound von Two Steps From Hell wird regelmäßig als „episch“ beschrieben. Wie hält man da über zwei Stunden die Spannung aufrecht?

Phoenix: Epische Musik ist oft nicht so dynamisch wie andere Orchestermusik. Wir haben allerdings von Anfang an darauf geachtet, nicht in diese Falle zu tappen. Außerdem kann sie zu groß, zu unpersönlich klingen. Deswegen sind die Solist:innen so wichtig, sie bringen diese Ebene stärker zum Vorschein.

Bergersen: Einige meiner Stücke habe ich komplett neu geschrieben. Die Originale waren zu kurz, und ich wollte sie interessanter machen – eine elektrische Violine bei „Heart of Courage“, Metal-Anklänge bei „Strength of a thousand Men“.

Wisst ihr im Voraus, wenn ihr einen Hit wie „Heart of Courage“ in den Händen haltet?

Bergersen: Das Stück habe ich in meinen Zwanzigern komponiert, in einem winzigen Schlafzimmer in Norwegen. Ich hatte schon eine Ahnung, dass es Aufmerksamkeit erregen würde – aber dasselbe Gefühl hatte ich bei vielen anderen Songs, die nie eingeschlagen sind. Und auch bei „Heart of Courage“ hat es viele Jahre gedauert. Es hat immer mit Glück zu tun.

Phoenix: Wenn ich im Studio sitze, schreibe ich oft meine eigene Legende. (lacht) Ich bin dann ganz aufgeregt, und erst viel später sehe ich ein, dass der Song vielleicht nicht so phänomenal ist, wie ich gedacht habe. Es ist sehr komplex und schwierig, das volle Potenzial einer Melodie auszuschöpfen.

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