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Vladimir Sorokin: Der Schneesturm

Vladimir Sorokin Der Schneesturm

Nach seinen beiden Anti-Utopien „Der Tag des Opritschniks“ und „Der Zuckerkreml“ lässt Vladimir Sorokin seinen neuen Roman „Der Schneesturm“ zwar ebenfalls in einer christlich-diktatorischen Gesellschaft der Zukunft spielen, die an das Grauen unter Zar Iwan dem Schrecklichen erinnert. Doch diesmal verlässt das literarische Enfant terrible erzählerisch die Zentren der Macht: Kein Geheimdienst mordet und plündert, keine Ideologie wird in absurden Bildern vorgeführt. Statt dessen geht es ins winterlich verschneite Russland, aufs Dorf, dorthin, wo die Welt vermeintlich noch in Ordnung ist. Wo aber auch andere Gesetze gelten. „In Dolgje herrscht eine Epidemie, ich muss dahin, heute noch! Unbedingt!“ Landarzt Garin, der aus der Not heraus einen Brotkutscher anheuert, ihn zu transportieren, weiß noch nicht, dass die Natur und Sorokin ihn gewaltig ausbremsen werden. Unmengen Neuschnee, seltsame kleine Pyramiden und ein mitten auf dem Weg verstorbener und eingeschneiter Riese sind nur einige der Hindernisse, die den Arzt immer wieder stoppen. Und so führt Sorokin seinen Helden und seine Leser gleichermaßen in einen Mix aus Fantasy, Sciencefiction und archaischem Russland und schlägt dabei einen bisher nicht gekannten, regelrecht heiteren Ton an. Doch ob die Hilfe für die Kranken wirklich ankommt? Bei einem Autor wie Vladimir Sorokin?

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