„Wenn Hirsche Flügel haben“ auf Arte
Der geistig eingeschränkte Thierry kümmert sich allein um seine Tochter Luce. Doch dann kommt sie in die Schule …
In einem Wohnwagen im Wald lebt Thierry (Grégory Montel) mit seiner Tochter Luce (Daphné Richard). Seit dem Verschwinden ihrer Mutter führen die beiden ein unabhängiges Leben in trauter Zweisamkeit, nur sporadisch unterstützt von Thierrys Arbeitgeber und dessen Frau. Denn Thierry ist geistig beeinträchtigt, schafft aber trotzdem ein idyllisches Leben für seine Tochter. Doch das ändert sich, als Luce sechs Jahre alt wird und in die Schule kommt. Plötzlich verbringt sie erstmals Zeit getrennt von ihrem Vater. Sie erkennt bald, dass er anders ist als andere Erwachsene – zum Beispiel kann er nicht lesen.
Luce selbst wiederum entpuppt sich schnell als besonders talentierte Schülerin, was auch ihrer Lehrerin Solange (Lula Cotton-Frapier) auffällt. Doch Luce sorgt sich, dass ihr neues Wissen sie von ihrem Vater entfernen könnte. Sie wünscht sich die unbeschwerte Zeit vor ihrer Einschulung zurück und hört auf, zur Schule zu gehen. Das wiederum macht Solange Sorgen. Sie will helfen – und droht, Vater und Tochter zu trennen, obwohl sie nur das Beste für das Kind will …
„Wenn Hirsche Flügel haben“ erinnert wohl nicht ohne Grund an das US-Drama „Ich bin Sam“ von 2002 mit Sean Penn und Dakota Fanning. Doch der französische Regisseur Stanislas Carré de Malberg, auch als Drehbuchautor und Schauspieler bekannt, geht die Geschichte des geistig eingeschränkten Vaters und der begabten Tochter realistischer an – und vermeidet so auch die kitschigeren Momente.