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Wer bin ich? Tara Nome Doyle kündigt neues Album „Ekko“ an

Tara Nome Doyle
Tara Nome Doyle beleuchtet mit ihrer neuen Single „Lighthouse“ das Wechselspiel von Authentizität und Anpassungsdruck. (Foto: Sonja Stadelmaier)

Mit der Vorabsingle „Lighthouse“ gibt Singer/Songwriterin Tara Nome Doyle die Stoßrichtung ihres dritten Albums vor: Es geht tief nach innen.

Um bis zum eigenen Kern vorzudringen, muss zuerst all der Ballast abgeworfen werden. Schicht für Schicht muss die schützende Schale fallen. Für viele ist dies eine Lebensaufgabe, für Künstler:innen wie Tara Nome Doyle ein Ansporn für neue Projekte: „Mit diesem Album wollte ich die Schichten des Zweifels abtragen und meine wahre Stimme wiederentdecken“, blickt die in Berlin lebende irisch-norwegische Künstlerin voller Vorfreude auf den 11. April, den Tag, an dem ihr drittes Album „Ekko“ losgelassen wird. Und tatsächlich muss es sich für die junge Musikerin wie ein Loslassen anfühlen. War doch der ganze Songwriting- und Produktionsprozess von Abschieden, Neuanfängen und schließlich Akzeptanz geprägt.

„Ekko“ von Tara Nome Doyle: Neues Album im April

So hat sich Doyle etwa nicht nur die Freiheit gegönnt, ihren Sound auf ein kraftvolles Minimum zu reduzieren, sondern gleich selbst federführend den Job als Produzentin übernommen. „Ekko“ ist geprägt von einem stimmungsvollen Klangteppich aus Doyles bewegender Stimme, Klavier, Gitarre, Streichern, Mellotron und gelegentlichen analogen Synthesizern. Ein Album, das zwischen dem Inneren und dem Äußeren, zwischen Selbstanspruch und Fremdzuschreibung rangiert. Ein Paradebeispiel für dieses Wechselspiel ist die neue Vorabsingle „Lighthouse“, in der die Berlinerin die Schattenseite des sogenannten People Pleasing ausleuchtet.

„Ich habe ‚Lighthouse‘ für eine Freundin geschrieben, die eine schwierige Zeit durchmachte. Ich sah mich selbst in ihrem Bemühen, es allen recht zu machen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Dieser Song soll eine warme Umarmung sein, eine Beruhigung und sanfte Ermutigung. Das Mantra ,those who matter won’t mind, and those who mind don’t matter‘ hat mich durch meine tiefsten Momente geführt, und es fühlte sich sinnvoll an, es durch dieses Lied zu teilen. Ich hoffe, er erreicht jemanden, der ihn hören, sich daran erinnern und ihn wiederholen muss“, so Doyle über den Song.

Wer sich einmal näher mit dem Phänomen des People Pleasings beschäftigt hat, wird schnell beim Narzissmus gelandet sein. Das Unter- und Überordnen in sozialen Zusammenhängen gehört nun mal untrennbar zusammen. Und auch deshalb steht „Lighthouse“ so synonym für Doyles drittes Album. Schließlich sei „Ekko“ von Echo und Narziss aus Ovids Metamorphosen, also von dem ewigen Aushandeln von Authentizität und Anpassungsdruck inspiriert, erklärt die Sängerin. „Ich spiegele nicht das wider, was andere Leute sehen wollen“, fasst sie trocken die zentrale Erkenntnis dieser Platte zusammen. Dyole weiß: Wofür man sich selbst hält, und was andere über einen denken, geht manchmal weit auseinander. Dass dies aber völlig ok ist, hat die 24-Jährige mit diesem Album gelernt – und so eine völlig neue Freiheit gewonnen.

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