Choregrafielegende bringt die Kunstfans zum Tanzen
William Forsythe verbindet in seiner Installation „Nowhere and Everywhere at the Same Time No. 2“ Bildende Kunst mit Ballett.
ZKM Karlsruhe: Von der Choreografie zur Kunst
Im ZKM Karlsruhe, dem Zentrum für Kunst und Medien, zeigt der berühmte Choreograf William Forsythe noch bis 6. August William Forsythe verbindet in seiner Installation „Nowhere and Everywhere at the Same Time No. 2“ Bildende Kunst mit Ballett.“ target=“_blank“ rel=“noopener“>seine Installation „Nowhere and Everywhere at the Same Time No. 2“.
William Forsythe und das ZKM
Forsythe (*1949) ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Choreografen, er hat von 1984 bis 2004 prägend am Frankfurter Ballett erarbeitet, 2005 gründete er The Forsythe Company, die nach dem Ende von Forsythes Leitungsjahren seit 2015 als Dresden Frankfurt Dance Company erfolgreich ist. Forsythes Werke sind dafür bekannt, die Praxis des Balletts vom klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts transformiert zu haben. Und nicht nur das: Forsythe entwickelt zusammen mit Medienspezialisten und Pädagogen neue Ansätze der Tanzdokumentation, -Forschung und -Lehre. Im Jahr 2023 übergab Forsythe ein Konvolut von 4 000 Videobändern, vielen Audiotapes und vierzig laufende Regalmeter voller Unterlagen dem ZKM
Bei „Nowhere and Everywhere at the Same Time No. 2“ müssen die Besucherinnen sich durch Hunderte herabhängende Pendel bewegen, die sich in ständig wechselnden Tempi bewegen. So wird der Kunstfan zum Teil der Kunst und zum agilen Tänzer, der sich selber durch ein sich ständig veränderndes Labyrinth dirigiert. Die Installation bewahrt und beleuchtet zwei der Hauptinteressen in Forsythes Schaffen: den Kontrapunkt und die unbewusste choreografische Kompetenz, die durch choreografische Situationen hervorgerufen werden. Von einem automatisierten Gitter hängen Hunderte Pendel herab, die in Bewegung versetzt werden, um einen elfteiligen Kontrapunkt aus verschiedenen Tempi, räumlichen Gegensätzen und Fliehkräften von wechselnder Intensität zu erschaffen.
Kunst und Tanz waren sich selten näher.