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„Zombi Child“: Historischer High-School-Horror jetzt auf DVD

Der historisch versierte Horrorfilm behandelt das Erbe von Kolonialismus und Sklaverei auf innovative Weise.

Zombies kennen wir alle zur Genüge. Längst hat sich ein eigenes Genre etabliert, in dem die Untoten eine apokalyptische Masse bilden, die die wenigen Überlebenden bedroht. Jüngst hat etwa Zach Snyder mit Matthias Schweighöfer und „Army of the Dead“ das mittlerweile müde Klischee bedient. Dabei vergisst man leicht, woher der Zombie-Mythos eigentlich stammt. Nämlich aus der Voodoo-Religion in Haiti, wo Sklaven der afrikanischen Diaspora ihn etabliert haben. Aber manche erinnern sich noch, darunter der französische Regisseur Bertrand Bonello. Sein Horrorfilm „Zombi Child“ setzt sich mit dem Mythos auseinander – aber auf ganz andere Art als „The Walking Dead“.

Fanny geht auf die prestigeträchtige Maison d’éducation de la légion d’honneur zu gehen. Auf das Internat dürfen nur Schülerinnen, die Verwandte in der Ehrenlegion haben. Dann kommt Mélissa neu auf die Schule, deren Heim auf Haiti von dem schweren Erdbeben im Jahr 2010 verwüstet wurde. Schnell machen Fanny und ihre Freundinnen die Neue zum Mitglied ihrer Crew, die sich nachts heimlich im Kunstraum treffen. Mélissa erzählt ihnen die düstere Geschichte ihrer Familie, die seit Generationen Voodoo praktiziert und Menschen in untote, willenlose Zombies verwandeln kann. Doch sie ahnt nicht, wie ernst Fanny die Geschichte nimmt. Als deren Freund mit ihr Schluss macht, fasst sie einen verwegenen Plan …

„Zombi Child“ vereint verschiedene Genres: Zum Teil ist der Film ein Internatsdrama, zum anderen Horror. Indem Bonello sich auf die Ursprünge der Zombies zurückbesinnt, macht er auch ein politisches Statement. Denn der Mythos der Untoten ist eng verknüpft mit Sklaverei und Kolonisierung. Die Unmenschlichkeiten der Vergangenheit, suggeriert er, können uns noch heute sehr gefährlich werden.

„Zombi Child“ erscheint am 6. August auf DVD.

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