„Metal“ von Zouj: Musikgewordene Uneindeutigkeit
Adam Abdelkade Lenox alias Zouj wagt sich an den Hyperpop – in Deutschland noch immer eine Rarität.
„Ich denke, die Musik will kein Pop sein. Oder sie will es doch“, eigentlich hat Adam Abdelkade Lenox alias Zouj damit bereits alles gesagt. „Metal“ ist musikgewordene Uneindeutigkeit voller spannender, futuristischer Sounds: Die Einsen und Nullen rauschen durch den Orbit, die Glasfasern glühen, und die Vocoder-Stimmen erzählen vom digitalen Tod, inneren Kämpfen und Einsamkeit. Der hypermoderne Sound ist geprägt von fragmentarischen Klängen und Erzählungen wie „Anxious Sleep“, die Skizze einer Hyperpop-Symphonie, die abbricht, bevor sich Zouj im digitalen Rauschen verliert.
„Metal“ ist zwar hypermodern und dystopisch, aber ebenso eingängig und tanzbar: „Delete after Death“ könnte ein Daft-Punk-Hit sein, der Titelsong erinnert an „90210“ von Travis Scott, „Bad News“ zitiert 2000er-Pop, und auf „Driving with my Eyes closed“ liefert die Rapperin Sahareya einen Part ab, der eher an die alte, analoge Welt erinnert. Das Verbinden dieser Welten, das Gestern mit dem Morgen zu fusionieren, ist speziell im deutschsprachigen Raum noch eine Rarität. Zouj wagt den ersten Schritt.