Anzeige
Album der Woche: „Zugvögel und Korallen“ von Karo Nero
Ja, es gibt sie noch: Musik voll Wut, Hoffnung und relevanten Themen als Alternative zu kommerzieller Berieselung – Karo Nero veröffentlichen ihr neues Album „Zugvögel und Korallen“.
Unter Druck stehen beide Arten im Titel unseres Albums der Woche: Korallen sind bedroht von der Verschmutzung der Meere, während Zugvögel in Zeiten des Klimawandels ihren Instinkten kaum noch trauen können: Wann ist Winter, wo ist Sommer? Losfliegen oder frieren?
Im Refrain von „Zugvögel“ bringt die Leipziger Band Karo Nero die Misere auf den Punkt: Die verwirrten Tiere sind sesshaft geworden, Richtung Süden fliegen jetzt Formationen von Drohnen. Dazwischen der Mensch: orientierungslos wie die Vögel, überheblich wie das Militär – „Und wir haben keine Ahnung/Doch wir haben Geld/Und wir haben keine Zeit/Doch was kostet heut die Welt?“
„Zugvögel“ von Karo Nero
Ehrlich und handgemacht
„Wunderbar wortverspielt, angenehm nahbar, reif und gelassen“, schreibt das Musikmagazin Deutsche Mugge über Karo Nero. Ohne Scheu vor harten Themen spielt die Band um Sänger und Songwriter Gunter Schwarz poetischen Poprock in deutscher Sprache. In bester Blues- und Folk-Tradition entstehen aus sensiblen Annäherungen an die ungelösten Probleme unserer Zeit „große Lieder, einfach nur starke Songs“ (SCHALL.Musikmagazin über das Debütalbum „Schwerter aus Papier“).
Das neue Album reflektiert aktuelle Themen wie die „Klimakleber“ und andere Umweltaktivisten, den Krieg in der Ukraine und das Schicksal von Kindern und Jugendlichen, die aus Kriegsgebieten fliehen müssen („Katapult“ featuring Ralph Schüller). So vielfältig wie die offenen Fragen sind die musikalischen Antworten von Karo Nero: sanfte Akustiknummern, stampfender Blues, rockig-erdiger Sound, ehrlich und handgemacht.