„2033“ von Bijan Moini
In „2033“ schildert Bijan Moini ein Deutschland, das noch 100 Jahre nach Hitlers Machtergreifung im Faschismus versinkt.
„2033“ wirkt schon beim Weglegen angestaubt, so schnell überholt die irre Gegenwart laufend den literarischen Extrapolationsversuch von Bijan Moini.
Wer aus der Vergangenheit nicht lernt … ist verdammt, sie zu wiederholen. Das weiß auch Bijan Moini, der in „2033“ ein Deutschland schildert, das noch 100 Jahre nach Hitlers Machtergreifung im Faschismus versinkt: Als in der Parteizentrale des klar an die AfD angelehnten AUFSTAND eine Bombe explodiert, übernimmt die junge Rechtsanwältin Marie Wigand widerwillig die Verteidigung der progressiven Hauptverdächtigen Semmerich – und findet sich bald in einem Justizdrama wieder, das bis in die Ränge der Bundesregierung reicht.
Dass Ferdinand von Schirach dem Buch sein Placet ausgesprochen hat, liegt sicher sowohl an der genauen, wenn auch streckenweise spröden Schilderung juristischer Untiefen als auch an Moinis zutiefst demokratischer Beunruhigung. Trotzdem wirkt der Roman schon beim Weglegen angestaubt, so schnell überholt die irre Gegenwart laufend Moinis literarischen Extrapolationsversuch.
Mit „2033“ hat es Bijan Moini auf unsere Liste der besten Bücher im November 2025 geschafft.