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A Certain Ratio: ACR Loco

A Certain Ratio ACR Loco Cover

Übersteuerter Funk und infektiöse Grooves: A Certain Ratio haben auch nach über einem Jahrzehnt Pause nichts von ihrer Energie eingebüßt.

Obwohl die mittlerweile fünfköpfige Band aus Manchester in zwölf Jahren Studiopause allerhöchstens live aufgetreten ist, haben A Certain Ratio nichts von ihrer eigentümlichen Energie eingebüßt. Die organischen Bandstücke („Friends around us“, „Bouncy bouncy“) gelingen ihnen ebenso wie die synthetischen Proto-Club-Beats („Yo Yo Gi“, „Supafreak“): Der Bass läuft, die Gitarren schmatzen funky, die Kuhglocke dengelt, und das Ganze balanciert prekär auf infektiöser Latin-Perkussion.

Wären diese Sounds nicht so gnadenlos übersteuert und wild versatzstückt, könnte man sie beinahe für anachronistisch halten. Umso gefährlicher wird es, wenn A Certain Ratio einmal den Fuß vom Pedal nehmen, wie für „Always in Love“, einer 80er-Powerpop-Ballade mit verhallter Gitarre, bei der Sänger Jez Kerr mit sich selbst um die Wette schmachtet. Besser gelingt da doch „Berlin“, das denselben balladesken Ansatz in einen unterkühlten Postpunk-Sound einbettet. Die Vielfalt war für A Certain Ratio schon immer das Ass im Ärmel.

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