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Am Anfang war das Wort

Ein Kaffeebecher mit der Aufschrift „Ich bin Linus“, Albumcover zum Buch von Linus Giese

In „Ich bin Linus“ erzählt Linus Giese davon, wie sich sein Leben nach dem Coming Out als trans Mann für immer verändert hat – So humorvoll und berührend, wie politisch unverzichtbar.

Die Geschichte von Linus Giese beginnt mit einem Kaffeebecher. Im Jahr 2017 sagt der damals schon 31-Jährige einem Barista für die Bestellung seinen Namen: „Ich bin Linus.“ Einen Namen, den der studierte Germanist, Literaturblogger und Buchverkäufer da zum ersten Mal ausspricht, obwohl er ihn insgeheim schon lange für sich gewählt hat. Denn Linus Giese ist ein trans Mann. Von seinen Eltern, dem Umfeld und einer binären Gesellschaft wurde er aufgrund seines Körpers lange Zeit als Frau wahrgenommen.

In seinem Buch „Ich bin Linus – Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war“ erzählt Giese davon, wie er im Anschluss, zittrig vor Glück, mit lautem Herzklopfen und dem Kaffeebecher in der Hand, die ersten Momente seines neuen Lebens erlebt hat – und wie sich alles verändert hat, seitdem er den ersten Befreiungsschritt getan hat.

Giese erzählt von den ganz profanen Hürden, die trans Menschen in den Weg gelegt werden: die bürokratischen Schwierigkeiten bei der Namensänderung, die angsterregenden Arztbesuche, um etwa Testosteron verschrieben zu bekommen. Damit leistet er eine unentbehrliche Aufklärungsarbeit, die selbst Menschen dabei hilft, inklusiver zu sein, die sich bereits für offen und tolerant halten. Doch ist „Ich bin Linus“ noch so viel mehr: eine berührende Autobiografie und ein Plädoyer für die Macht der Sprache.

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