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„Anne, if“ von Ghost Woman: US-Westküste der 60er-Jahre

Ghost Woman Anne, if

Der Psychedelicrock auf „Anne, if“ von Ghost Woman schickt uns zurück in die 60er-Jahre, zu Jefferson Airplane und Joni – aber ist das gut?

„Das klingt wie …“, ist für Künstler:innen nicht unbedingt ein Kompliment. Doch Evan John Uschenko, der kanadische Multiinstrumentalist und kreative Kopf hinter Ghost Woman, macht es uns auch mit seinem zweiten Album „Anne, if“ nicht gerade leicht, etwaige Vergleiche stecken zu lassen. Seit der Veröffentlichung des Debütalbums „Ghost Woman“ hat sich wenig an seinem psychedelischen Rock verändert: Jefferson Airplane, Joni Mitchell, die Byrds und Crosby, Stills und Nash lassen grüßen.

Das in zwei kurze psychedelische Gitarrenskizzen à la Pink Floyd eingeklammerte Album ist eine Zeitreise an die sommerliche US-Westküste der 60er-Jahre: Das 388-Tonbandgerät sorgt für den authentischen Hall auf Gitarre und Stimme, und der Schellenring ist Uschenkos bester Freud. Wirkliche Ausreißer: Fehlanzeige. Einzig „Lo Extrano“ überrascht mit Country-Ästhetik. Das inhaltlich eher vage Album hat in seiner musikalischen Selbstvergessenheit etwas zeitlos Schönes, und Fans des 60er-Psychrocks kommen voll auf ihre Kosten. Dennoch muss die Frage nach der Originalität erlaubt sein. Schließlich klingt „Anne, if“ wie der Vorgänger – und wie die großen Vorbilder.

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