„Becoming Karl Lagerfeld“: Im Haifischbecken der Haute Couture
Auf Disney+ startet die Serie „Becoming Karl Lagerfeld“ mit Daniel Brühl in der Rolle des Modedesigners an der Schwelle zum Weltruhm.
Die Serie „Becoming Karl Lagerfeld“ mit Daniel Brühl in der Hauptrolle startet auf Disney+. Sie handelt von der späten Entwicklung des Modedesigners zu einem Weltstar der Mode.
Innerhalb weniger Monate ist „Becoming Karl Lagerfeld“ nach „The New Look“ bereits die zweite Serie, die sich die Haute Couture als Thema vornimmt. Doch während die von Apple TV+ gezeigte Serie mit Juliette Binoche und Ben Mendelsohn in den 1950ern und immer wieder auch während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg spielt und damit die Vergangenheit aufarbeitet, steht die Serie von Disney+ im Hier und Jetzt der 1970er Jahre. Karl Lagerfeld (Daniel Brühl, „Im Westen nichts Neues“, „Nebenan“) ist noch ein unbekannter Modedesigner, als er sich in den jungen Journalisten Jacques de Bascher (Théodore Pellerin, „Franklin“, „Beau is afraid“) verliebt, dessen Liebe aber nicht erwidert, sondern ihn vielmehr als Assistenten ausbeutet. Bascher fackelt nicht lange und fängt ein leidenschaftliches Verhängnis mit Lagerfelds Konkurrenten Yves Saint Laurent (Arnaud Valois, „Frühling in Paris“) an, bis es Ende der zweiten Folge an Lagerfelds Geburtstag zu einem Showdown der Emotionen kommt, bei dem mit allen Tricks gearbeitet wird. Die Serie des Regisseurs Jérôme Salle widmet sich weniger dem Kerngeschäft der Mode als vielmehr dem Zwischenmenschlichen drumherum, ohne dass er deshalb im Gossip versinkt, im Gegenteil: „Becoming Karl Lagerfeld“ ist der ernsthafte Versuch, dem Unnahbaren zu Beginn seines späten Ruhms nahe zu sein.