„Birth no Birth“ von Matze Pröllochs
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Im Opener besingt Pröllochs eine Fehlgeburt, doch kann das Album den starken Themen auch musikalisch gerecht werden?
Matze Pröllochs’ musikalische Karriere hat quasi inkognito begonnen: Als Teil von Me And My Drummer hat er Schlagzeug gespielt, während Charlotte Brandi den betörenden Indiepop des Duos an Mikro, Gitarre und Keyboard verantwortet hat. Nachdem die Paarung sich 2018 aufgelöst hat, hat Pröllochs zunehmend für Theaterproduktionen gearbeitet; „Birth no Birth“ ist das Solodebüt des Berliner Musikers. Darauf spinnt Pröllochs den Pop seiner Vorgängerband in experimentellen Kunst- und Trip-Hop-Gefilden weiter, webt Jazz und Ambient-Texturen ein und stellt seinen Drum-Akzenten Synthies und Streicher zur Seite.
„Birth no Birth“ ist bis auf zwei Songs ein rein instrumentales Album: Im Opener „Stay“ besingt Pröllochs eine Fehlgeburt, in „Take take“ geht es ebenfalls um Verlust. Dass die Musik vor diesen universellen Themen eher wie eine Randnotiz wirkt, ist die Schwäche dieser Platte. Pröllochs’ Arrangements mögen im Theaterkontext funktionieren, ohne die entsprechende Inszenierung wirken sie absichts- und kraftlos. So bleibt der Musiker leider vorerst der Drummer, dem das Me fehlt.