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„No Sleep in LA“ von Blackwave.: Zwei Belgier in Kalifornien

Plattencover „No Sleep in LA“ von Blackwave.

Auf „No Sleep in LA“ überzeugen Blackwave.immer dann, wenn sie Experimente wagen.

HipHop wird wohl immer im Kern ein US-amerikanisches Genre bleiben; man kann es europäischen Acts also nicht verdenken, wenn sie sich Inspiration von jenseits des Atlantiks holen. Das belgische Duo Blackwave. ist für seine zweite LP gar für drei Wochen rübergereist. Was immer sie in Los Angeles gesucht haben, sie haben es offenbar gefunden: Nichts an „No Sleep in LA“ weist daraufhin, dass die beiden Musiker Willem Ardui und Jean-Valéry Atohoun heißen und keineswegs unter der kalifornischen Sonne großgeworden sind.

Das gilt zum einen für die soulige, manchmal dank Streichern allerdings fast kitschige Produktion von Ardui, zum anderen für die smoothen Raps des Duos. Oft dominieren jedoch die gesungenen Refrains: Insgesamt klingt „No Sleep in LA“ mehr nach R’n’B als nach HipHop – nur dudeln die Melodien eher vor sich hin. Zum Glück gibt es Ausreißer wie das minimalistische „Cracked Screen“, auf dem der J.Cole-Schützling Lute die beiden Gastgeber an die Wand rappt, oder den Rock-Breakdown „Desire“. Von solchen Experimenten können sich Blackwave. gern noch mehr gönnen – gerade im Angesicht der US-Konkurrenz.

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