„Ich träum doch nur von Liebe“ von Blond: Wie eine Messe

Auch auf ihrem dritten Album machen Blond alles richtig – kein Wunder, dass ihre Fans so frenetisch sind.
„Blond-Fans auf der ganzen Welt beten zur sächsischen Prominenz“, tönt es im Intro der dritten Platte von Blond, während das Outro die selbsternannten Blondinator zum Klatschen, Stampfen und frenetischem Rufen auffordert. Wie schon auf dem letzten Album des Chemnitzer Trios ist alles umrahmt von der engen Bindung zum eigenen Publikum, denn die wissen: Eine Blond-Show kommt einer Messe ziemlich nah. Lotta & Nina Kummer sowie Johann Bonitz wiederum wissen ganz genau, wie sie ihre Fans glücklich machen: mit eingängigen Riffs und Refrains, zeitgeistigen Zeilen und jeder Menge scharfsinniger Beobachtungen.
Kein Wunder also, dass „Ich träum doch nur von Liebe“ wieder zugeschnitten auf live ist. „SB-Kassen Lover“ funktioniert als ungewöhnlich technoider Song mit chorischer Bridge und Mitschrei-Refrain über die Kunst des Alltagsdiebstahls, „So hot“ arbeitet die Wirrungen des modernen Online Datings mit all seinen rotflaggigen Schlagworten ab, und „Girl Boss“ führt den zu leicht gemachten Aktivismus ad absurdum. Blonds drittes Album macht genau das, was von einem Blond-Album erwartet wird.