Broken Bells: „Into the Blue“ ist schöne Nostalgie
Die Broken Bells werden auf „Into the Blue“ zur Supergroup der 70er-Psych-Balladen – und das trotz funkiger Dancefloor-Nummern.
Wären Broken Bells ein wenig großspuriger, wäre es durchaus angebracht, von einer Supergroup zu sprechen: Zum bereits dritten Mal machen James Mercer, Gründer und Kopf der Shins, und Brian Burton, besser bekannt als Danger Mouse, gemeinsame Sache. „Into the Blue“ ist dabei gleich dreifach retro: Nicht nur haben die beiden Freunde ihr Projekt nach acht Jahren wiederbelebt, ihre größte Inspiration ist nach wie vor das Elephant-6-Kollektiv um Bands wie Neutral Milk Hotel, das sich in den 90ern wiederum selbst an Brian Wilson orientiert hat.
Und so klingt auch das neue Album von Broken Bells größtenteils nach einer vergessenen Platte aus den 70ern. Nach einer Handvoll träumerischer Psych-Balladen am Anfang wird „Into the Blue“ in der zweiten Hälfte funkiger und tanzbarer. Obwohl Broken Bells erstmals auch Samples verwendet haben, bleibt Danger Mouses Nebenjob als HipHop-Produzent allerdings versteckt. So eigen und furchtlos wie der beste Elephant-6-Output klingen Broken Bells zwar nie – schöne, nostalgische Melodien liefern sie trotzdem. Und das reicht im Moment eigentlich.