„Chamäleon“ von Yishai Sarid
Mit „Chamäleon“ kritisiert Yishai Sarid den Rechtsruck im bürgerlichen Milieu Israels, der nicht erst seit dem Massaker vom 7. Oktober virulent ist.
In „Chamäleon“ portraitiert Yishai Sarid einen Journalisten, der seine Karriere wieder in Fahrt bringt, indem er gegen Palästinenser anschreibt und die israelische Regierungspolitik hymnisch preist.
Der frühere Geheimdienstmitarbeiter und jetzige Rechtsanwalt Yishai Sarid ist seit Jahren als Schriftsteller so bekannt wie als vehementer Gegner der israelischen Politik. In seinem neuen Roman präsentiert er uns mit Shai Tamus einen Kulturjournalisten, dessen große Zeiten in den 1990ern stattgefunden haben. Als der Polizeiminister auf ihn und seine Kolumnen aufmerksam wird und später auch der israelische Ministerpräsident ihn fördert, nimmt seine Karriere wieder Fahrt auf.
Wie Tamus auf Order von oben gegen Palästinenser anschreibt, die Regierungspolitik hymnisch preist und in Talkshows mit streng religiösen „Clowns“ um die Wette reaktionäre Statements absondert, ist bestürzend. Sarid kritisiert einen Rechtsruck im bürgerlichen Milieu Israels, der nicht erst seit dem Massaker vom 7. Oktober virulent ist.
Hat es Yishai Sarid mit „Chamäleon“ auf unsere Liste der besten Bücher im Oktober 2025 geschafft?