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„Change“ von CATT: Waldausflug in Zeiten des Großstadtpop

CATT

CATTs neues Album „Change“ birgt erdende Akustik, gemütlichen Bläser und gefestigt-sanften Gesang. Dazu kommen auch ein paar überraschende Klänge.

Mit sphärisch-kreischenden Gitarrentönen über einer langsamen Klaviermelodie („Intro“) lässt Catt uns in ihr neues Album „Change“ eintreten. Das Titelstück macht seinem Namen alle Ehre und überrascht mit rhythmisch-aufgeweckter Gitarre und Schlagzeug anstelle des sonst so getragenen Klaviers, das Hörer:innen aus vorherigen Veröffentlichungen der norddeutschen Künstlerin kennen.

Nordseebrise und Bad mit Tannennadelduft

„Seven Wishes“ erinnert da schon eher an Songs wie „Moon II“, die die Musikerin im Jahr 2019 veröffentlicht hat. Das jazzige Klavier in Kombination mit ihrer gefestigten und doch so sanften Stimme erzeugen eine Atmosphäre zwischen herber Nordseebrise und einem wohlig-entspannenden Bad mit Tannennadelduft. Ein Waldbild taucht spätestens mit Ertönen der Bläser und Chorstimmen auf.

Doch CATT alias Catharina Schorling gibt sich nicht ohne das Austesten neuer Ideen zufrieden. Erstaunlich antreibend zeigen sich Bass und Klavier in „Wild Heart“ und geben schon fast einen Funk-Charakter in den Song.

Der Boden unter unseren Füßen

Die Singer/Songwriterin beherrscht es, in Form von gemütlichen Bläsersequenzen („Dream of a Sunhat“) eine Erdung in ihre Musik einzufügen. Wenn ihre Stimme sich auch mal in hohen Bögen bewegt („I’m the Wind“), erinnert die Akustik ihrer Arrangements stets an den Boden unter unseren Füßen.

Ihre Texte sind träumerisch, manchmal direkt, aber häufiger metaphorisch. In der Klavierballade „Spell me free“ singt sie: „Waiting on that old tree / For a sign that is kept from being seen / Facing the shadow of being without / Losing the edge going down in this liquid confrontation with my thoughts“.

CATTs Musik ist ein erholsamer Hütte-im-Wald-Ausflug, ein entschleunigender Ausgleich zum Großstadt-Pop.

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