Così fan tutte: Staatsoper, Hamburg
Fröhliche Nochnchalance: Herbert Fritsch inszeniert Mozarts „Così fan tutte“ in Hamburg
Zu Mozarts Zeiten war das noch für einen handfesten Skandal gut: Zwei Männer wollen die Treue ihrer Frauen testen und verstricken sich im Zuge des Experiments in eine Art Partnertausch. Ist aber nicht schlimm, weil: „Così fan tutte“ (italienisch für „So machen es alle“)!
Seit der Uraufführung 1790 ist die Oper ein Publikumsrenner, auch wenn zunächst die Hüter der öffentlichen Moral sich mit dem Inhalt schwer taten und später auch Künstler wie Beethoven und Wagner sich abfällig über das „alberne“ Libretto Lorenzo Da Pontes äußerten.
Auch wenn der Schockeffekt sich abgenutzt haben mag – populär ist der Stoff weiterhin. Und Mozart geht ja ohnehin immer, weswegen die Hamburgische Staatsoper fröhlich mit „Così fan tutte“ in die Saison startet. Inszeniert von Herbert Fritsch, den man in Hamburg als hochkreativen Schwank-Erneuerer an Thalia und Schauspielhaus kennt, und der bei seinen gelegentlichen Auflügen ins Opernfach in Zürich, Bremen und Berlin eine fröhliche Nonchalance an den Tag legt.
Einen Sprechtheater-Fachmann auf einen Repertoireklassiker loszulassen, kann freilich auch schiefgehen: Als Jette Steckel etwa vor zwei Jahren am selben Ort Mozarts „Zauberflöte“ hochtechnisiert erneuerte, rebellierten sowohl Publikum als auch Kritik. Am Pult steht der neue Saarbrücker Generalmusikdirektor Sébastien Rouland.