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„Back in black“ von Cypress Hill: Schall und Rauch

Gruppenfoto Cypress Hill
(Foto: Titan Miskevich)

Auf ihrem zehnten Album „Back in black“ besinnt sich die legendäre Rapgruppe Cypress Hill auf ihre Wurzeln – und bleibt dem Lieblingsthema treu.

Sen Dog, auf „Back in black“ klingen Cypress Hill so sehr nach HipHop wie lange nicht. Seid ihr auf einmal nostalgisch geworden?

Senen Reyes: Angefangen haben wir als HipHop-Gruppe und uns um 2000 herum zu einer Art Nu-Metal-Band gewandelt. Wir haben auf Spanisch gerappt, Rap mit Reggae und Reggaeton kombiniert, einfach eine Menge verschiedene Sachen gemacht. Jetzt schien es uns eine gute Idee, zu unseren Wurzeln zurückzukehren. Es ist auch unser zehntes Album, was einen natürlich zum Nachdenken bringt. Wir wollen den Leuten zeigen, dass wir noch immer wissen, wo wir herkommen.

Textlich geht es bei Cypress Hill nach wie vor viel um Gras.

Reyes: In Sachen Cannabis sagen heute viele Leute hier in Kalifornien: Alles super, es gibt jetzt Weed-Läden, wir können es legal kaufen und rauchen. Das ist auch gut so, aber es gibt noch immer Aspekte, die mich stören. Auf dem Album thematisieren wir völlig neue Probleme, die es nicht gab, als ich noch im Garten meiner Mutter angebaut habe. Zum Beispiel ist der Geschäftseinstieg heute oft zu teuer, wenn normale Menschen Gras verkaufen wollen.

Klopft ihr euch manchmal selbst auf die Schulter dafür, dass Cannabis heute weniger tabu ist als früher?

Reyes: Wir haben die Welt aufgeweckt. Natürlich waren wir nicht die einzigen, aber wir haben Türen geöffnet und eine Menge Menschen zum Umdenken gebracht. Gleichzeitig hat es uns auch auf eine Art geholfen, dass Gras illegal war, als wir angefangen haben: Andere haben es verteufelt, während wir auf der Bühne geraucht haben. Wenn man wie ein Outlaw wirkt, bringt einem das natürlich Aufmerksamkeit.

„Auf dem Album thematisieren wir völlig neue Probleme, die es nicht gab, als ich noch im Garten meiner Mutter angebaut habe.“ (Sen Dog von Cypress Hill über das neue Album „Back in black“)

Apropos Aufmerksamkeit: Auf dem Album „Back in black“ gibt es deutlich mehr Tracks als sonst, auf denen du die erste Strophe übernimmst anstatt dein Kollege B-Real. Was hat dich motiviert, bei Cypress Hill mehr ins Rampenlicht zu treten?

Reyes: Irgendwie haben wir es einfach schon immer so gemacht, dass B-Real die meisten Songs einleitet. Bei diesem Album hat er selbst vorgeschlagen, die Reihenfolge zu ändern. Ich habe gefragt: Bist du sicher? Die Leute sind gewohnt, dich zuerst zu hören! Aber er war überzeugt. B-Real ist und bleibt unser Leadrapper, aber es war eine gute Idee von ihm, mal was anderes zu machen. Und die Leute scheinen es zu mögen.

Du warst lange sehr kritisch über die Richtung, die HipHop eingeschlagen hat. Wie stehst du im Jahr 2022 dazu?

Reyes: Lange Zeit habe ich mich gar nicht mehr darum gekümmert, was im HipHop so passiert, weil mich nichts angesprochen hat und alles nur aus Trends zu bestehen schien. In den letzten Jahren gibt es aber wieder Leute, die wissen, was sie tun, und die auch ihre Geschichte zu kennen scheinen – Leute wie Kendrick Lamar oder Anderson .Paak. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.

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