„Das Geschenk“ von Gaea Schoeters

Über Nacht tauchen in der deutschen Hauptstadt 20 000 wilde Elefanten auf: Mit der spannenden Satire „Das Geschenk“ hält die belgische Autorin Gaea Schoeters dem politischen Berlin einen Spiegel vor
„Das Geschenk“ von Gaea Schoeters ist unsere Buchempfehlung der Woche
Aus Ärger über die Einfuhrbeschränkungen von Jagdtrophäen schlägt der Präsident von Botswana im April 2024 einen Deal vor: Er möchte 20 000 wilde Elefanten nach Deutschland abschieben. Während Kanzler Scholz nicht auf den Vorschlag einsteigt, greift die belgische Autorin Gaea Schoeters diese Idee auf. In „Das Geschenk“ tauchen die Dickhäuter über Nacht in Berlin auf und setzten Kanzler Winkler mächtig unter Druck, dem eh schon die Rechtspopulisten um Holger Fuchs im Nacken sitzen.
Zunächst hält Winkler sich ganz gut: Er richtet ein Ministerium für Elefantenangelegenheiten ein, die Tiere werden touristisch vermarktet, und aus den Unmengen ihrer Ausscheidungen kann Dünger produziert werden, den Deutschland sogar exportiert. Doch die Probleme reißen nicht, und plötzlich wird eine Drittstaatenlösung diskutiert … Der Ton ist ganz anders als in ihrem so eindringlichen Erfolgsroman „Trophäe“, doch wenn Schoepers mit dieser extrem spannenden Satire dem politischen Berlin einen Spiegel vorhält, geht es erneut auch um sehr nachdenklich stimmende Einlassungen zum globalen Zusammenleben.
Mit „Das Geschenk“ hat es Gaea Schoeters auf unsere Liste der besten Bücher im August 2025 geschafft.