„Das Gras auf unserer Seite“ von Stefanie de Velasco
In „Das Gras auf unserer Seite“ erzählt Stefanie de Velasco von drei Heldinnen in den Vierzigern, die bei ihrer Entscheidung für die Kinderlosigkeit einzig von der Suche nach einem guten Leben getrieben werden.
In ihrem leichten und extrem amüsanten Buch lässt Stefanie de Velasco die feministischen Argumente außen vor – und dennoch ist „Das Gras auf unserer Seite“ ein politisch so wichtiger Roman.
„Das Gras auf unserer Seite“ von Stefanie de Velasco ist unsere Buchempfehlung der Woche.
In ihrem gefeierten Debüt „Tigermilch“ aus dem Jahr 2013 erzählt die Berliner Autorin Stefanie de Velasco von zwei 14-jährigen Mädchen, die auf der Suche nach sexuellen Erfahrungen durch die Hauptstadt ziehen. Gut zehn Jahre später sind die Protagonistinnen von de Velascos dritten Roman in ihrem Vierzigern: Charly, Kessie und Grit haben eine Chatgruppe, die sie „Dogville“ nennen, weil sie sich über ihre Hunde kennengelernt haben, und die drei Freundinnen eint, dass sie sich bewusst gegen Ehe und Mutterschaft entschieden haben.
Doch plötzlich kommen alle drei an einen möglichen Wendepunkt: Die erfolglose Schauspielerin Charly, die regelmäßig mit drei Typen schläft und zwischendurch hin und wieder einen One-Night-Stand einschiebt, ist plötzlich schwanger. Als Kessie in ihre alte Heimatstadt fährt, um die kranke Mutter zu pflegen, trifft sie auch ihre Jugendliebe Nazim wieder – und der ist mittlerweile alleinerziehender Vater. Und Grit fliegt aus ihrer WG, sodass sie wohl oder übel bei ihrem Freund einziehen muss … Stefanie de Velasco lässt in ihrem leichten und extrem amüsanten Buch die feministischen Argumente außen vor, ihre Heldinnen werden bei der Entscheidung für die Kinderlosigkeit einzig von der Suche nach einem guten Leben getrieben. Und genau das macht „Das Gras auf unserer Seite“ zu einem politisch so wichtigen Roman.
Mit „Das Gras auf unserer Seite“ hat es Stefanie de Velasco auf unsere Liste der besten Bücher im Mai 2024 geschafft.