Ausgekochte Kniffe
In „Das große Aufräumen“ verrät David Whish-Wilson, wie man allein gegen vier Gangster bestehen kann.
Allein gegen vier Gangster? Kein Problem, wenn man sie mit vorgehaltener Waffe zwingt, sich aufeinander zu legen. So gestapelt können sie leicht in Schach gehalten werden, und lustig sieht’s auch noch aus. Als geschasster Polizist und erfolgloser Privatdetektiv kennt Frank Swann so manchen Kniff, die ihm jetzt im Dienst des neu gewählten Premiers von Westaustralien hilfreich ist. Durch diesen Job – schwammig als Problemlöser definiert – verspricht sich Frank vor allem Kohle, um mit seiner Marion über die Runden zu kommen. Doch so easy ist die nicht verdient. Im Perth der frühen 1980er-Jahre sind nämlich die Grenzen zwischen halbseiden und edlem Zwirn ziemlich fließend. An den illegalen Bank-, Immobilien- und Drogendeals sind korrupte Staatsdiener genauso beteiligt wie Bikerbanden, asiatische Triaden und die üblichen Backpfeifengesichter. Frank muss bei allen Verstrickungen den Überblick behalten, gewagte Allianzen eingehen und hat bald alle Hände voll damit zu tun, sich mit den „Freunden“ des Premiers herumzuschlagen. Dabei trifft er auch auf alte Polizei-Bekannte, mit denen er noch eine Rechnung offen hat … David Whish-Wilson lässt im dritten Roman der genial lakonischen Hardboiled-Reihe seinen Helden stark angezählt zurück. Ob uns Frank trotzdem noch ein paar seiner ausgekochten Kniffe zeigen wird?
Wird es „Das große Aufräumen“ von David Whish-Wilson auf unsere Liste der besten Krimis im Januar 21 schaffen? Hier ist unsere Liste aus dem Dezember 2020.