„Death of a Unicorn“: Das Einhorn mit dem Holzhammer

Subtil ist an der Horrorkomödie mit Paul Rudd und Jenna Ortega nichts – die Satire trifft dennoch öfters ins Schwarze.
Einhörner werden in der Popkultur meist als überirdisch schöne, sanfte Tiere gezeigt – mit ihren folkloristischen Anfängen hat das aber nur bedingt zu tun. In „Death of a Unicorn“ stellt sich diese Fehleinschätzung als fatal heraus, nachdem Elliot (Paul Rudd) und Tochter Ridley (Jenna Ortega) ein Einhornfohlen überfahren. Denn dessen Eltern schwören Rache nicht nur an den beiden, sondern auch Elliots Arbeitgeber, dem Pharmamogul Odell Leopold (Richard E. Grant) und seiner Familie, Frau Belinda (Téa Leoni) und Sohn Shephard (Will Poulter) – unschwer erkennbar als Parodien der skrupellosen Familie Sackler. Als sich dann das Horn des Einhorns als Allheilmittel entpuppt, das die Leopolds natürlich teuer verkaufen wollen, ist ein blutiges Splatterfest vorprogrammiert.
Als Stärke des Films erweisen sich allerdings weniger die teilweise durchwachsenen CGI-Monster-Effekte oder die durchaus emotionale Beziehung zwischen Vater und Tochter, sondern die Satire. Die kommt zwar mit dem Holzhammer daher, trifft aber dennoch öfters ins Schwarze, mit Will Poulters drogensüchtigem Sohn als komödiantischem Highlight. Dass die Superreichen über Leichen gehen, ist uns zwar längst bekannt –ihr aussichtsloser Kampf gegen die Einhörner ist trotzdem kathartisch anzusehen.