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„Den Sommer im Ohr“ von Caleb Azumah Nelson

Buchcover „Den Sommer im Ohr“ von Caleb Azumah Nelson

Caleb Azumah Nelson manövriert mit seinem ganz eigenen, anmutigen Rhythmus durch „Den Sommer im Ohr“: von London nach Ghana und wieder zurück.

Flankiert von einer Playlist, ist „Den Sommer im Ohr“ von Caleb Azumah Nelson eine Hymne auf den Tanz als kollektiver Erfahrungsraum, als Ausdruck von Trauer und Entwurzelung.

„Den Sommer im Ohr“ von Caleb Azumah Nelson ist unsere Buchempfehlung der Woche.

Tanzen ist das Einzige, was Stephens Probleme lösen kann. Seine Welt besteht aus Rhythmus: die Bewegungen seiner (besten) Freundin Del, der kochende Jollof-Reis seiner Mutter, die Beats der Londoner Klubs. Als seine Bewerbung an der Musikhochschule abgelehnt wird, die Beziehung zu seinem Vater einreißt und sein rumhängender Bruder ihn links überholt, gerät Stephen aus dem Tritt. Das Einzige, was ihn jetzt noch retten kann, sind Bill Withers, Lauryn Hill, Fela Kuti, J Dilla – und natürlich Tanzen.

Wir finden uns in einer ergreifenden Diaspora-Vater-Sohn-Geschichte wieder

Auch Caleb Azumah Nelson manövriert mit seinem ganz eigenen, anmutigen Rhythmus durch seinen neuen Roman: von London nach Ghana, der Heimat von Stephens Eltern, und wieder zurück. Flankiert von einer Playlist, ist „Den Sommer im Ohr“ eine Hymne auf den Tanz als kollektiver Erfahrungsraum, als Ausdruck von Trauer und Entwurzelung. Hinter der pulsierenden Magie schlummern Rassismus- und Gewalterfahrungen. Und als Stephen das begreift, er seinen schweigsamen Vater allmählich zu verstehen beginnt, finden wir uns in einer ergreifenden Diaspora-Vater-Sohn-Geschichte wieder. Dürfte man der Playlist noch ein letztes Lied hinzufügen, müsste es wohl „Baba“ von Apsilon sein.

Mit „Den Sommer im Ohr“ hat es Caleb Azumah Nelson auf unsere Liste der besten Bücher im Juli 2024 geschafft.

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