„Der Spielzeug-Sammler“ von James McBride
In dem Erzählband „Der Spielzeug-Sammler“ von James McBride sprühen die Funken – dabei geht es durchaus um seriöse Themen.
In „Der Spielzeug-Sammler“ beweist James McBride erzählerischen Wagemut, Ideenreichtum und Humor.
„Der Spielzeug-Sammler“ von James McBride ist unsere Buchempfehlung der Woche.
Zahlreiche Bestseller, reihenweise Auszeichnungen und prominente Fans von Spike Lee bis Barack Obama: Dass James McBride weiß, wovon er schreibt, steht längst außer Frage. Und so kann er ernste Themen wie Schwarze Identität und Rassismus auf eine Art behandeln, die bei einem Erstling möglicherweise Stirnrunzeln hervorrufen würde: mit erzählerischem Wagemut, Ideenreichtum und Humor. Die zehn Erzählungen von „Der Spielzeug-Sammler“ sind thematisch verbunden, könnten in Inhalt und Form aber kaum weiter voneinander entfernt sein – gemeinsam sind ihnen nur die unvorhergesehenen Wendungen.
Da ist der titelgebende Spielzeugsammler, der einem Schwarzen Priester einen wertvollen Modellzug abkaufen will, der einst dem Sohn von Robert E. Lee gehört haben soll – doch der Priester hat selbst ein Geheimnis. Da sind gleich mehrere Geschichten, die McBride aus der Sicht von Butter erzählt, einem jugendlichen Bandleader in einem Vorort von Pittsburgh, der mit ansieht, wie Armut, Vorurteile und Gewalt in jeder Generation neue Narben hinterlassen. Aber da sind auch ein egomanischer Boxer, der den Teufel auf die Matte schickt, und gleich zwei Erzählungen über Söhne Abraham Lincolns. Und zum Schluss wird es in „Mr. P und der Wind“ komplett abgehoben: McBride hat die Geschichte über einen sprechenden Zoolöwen, Reinkarnation und Gedankenlesen für seine Neffen geschrieben, nachdem ein Zoobesuch sie traumatisiert hat. Fast ist man neidisch auf jene Neffen, weil sie jederzeit eine neue McBride-Geschichte hören können. Wir müssen uns mit dieser Sammlung begnügen.
Hat es James McBride mit „Der Spielzeug-Sammler“ auf unsere Liste der besten Bücher im November 2023 geschafft?