„Die Frau aus dem Meer“ auf Arte: Tödlich-maritime Schönheit
|„Die Frau aus dem Meer“ übersetzt die mythologische Figur der Sirene ins 21. Jahrhundert. Eine Hommage an die Frau jetzt in der Arte-Mediathek.

Im ZDF hat sich mit Frank Schätzing „Der Schwarm“ zuletzt eine intelligente maritime Lebensform gegen die Menschheit gewandt – und ist damit krachend baden gegangen. Auf Arte versucht das Meer nun eine zweite, mystischere Rachewelle zu starten und entert dafür sogar das Festland: In der französischen Mysteryserie Die Frau aus dem Meer (ab sofort in der Arte-Mediathek) wird ein kleines Fischerdorf auf einer Mittelmeer-Insel von unerklärlichen Mordfällen heimgesucht. Doch wer ist dafür verantwortlich?
„Die Frau aus dem Meer“: in der Arte-Mediathek streamen
Bei einer Party am Strand kommt es zu einem lebensbedrohlichen Vorfall: Chloé (Noée Abita), ist eigentlich eher schüchtern, wirkt leicht depressiv und erinnert an Rue aus „Euphoria“. Ihre Freundin Sabine (Alba Gaia Bellugi) hat sie überredet, einmal mitzukommen: ein bisschen tanzen, trinken, Spaß haben. Von Spaß kann jedoch keine Rede sein, denn nachdem Boris (Théo Berger) eine Pille in ihr Getränk mischt und Chloé beinahe Ohnmächtig wird, macht sich der zwielichtige Typ über sie her. Doch plötzlich dreht sich der Spieß, und Boris liegt regungslos am Boden.
Noch in derselben Nacht verschwinden auf offenem Meer zwei erfahrene Seemänner spurlos von ihrem Schiff. Als das Schiff am nächsten Morgen von der Polizei gefunden wird, finden sie bloß eine nackte, zusammengekauerte Frau (Laetitia Casta). Und kaum ist die Frau an Land, geschieht bereits der nächste, undurchschaubare Mord.

Chloé und Die Frau aus dem Meer scheinen irgendeine übernatürliche Verbindung zueinander zu haben. Beruht Chloés seltsames Verhalten vielleicht darauf? Die sechsteilige Serie bringt die alte mythologische Figur der Sirene ins 21. Jahrhundert und lässt eine neue, „wilde“ Sirene auf eine Zivilisation treffen, in der bereits eine andere, jüngere seit längerer Zeit wohnt und sich mit den Begebenheiten arrangiert hat. Ganz im Gegenteil zu der schön singenden, verführerischen Sirene ist der Typus hier wesentlich düsterer und gleicht mitunter Horror-Ästhetik. Doch das Verführen bleibt natürlich nicht ganz aus. Zwar scheinen diese tödlichen Verführungen immer auch einen Grund zu haben, was das Bild der gelungen Femme Fatale kontrastiert, dennoch driftet die Serie anfangs immer wieder in kitschig-erotische Gefilde ab, und anstatt sich zu gruseln, kommen eher 50-Shades-of-Gray-Vibes auf. Es bleibt abzuwarten, ob die Serie diesen Kitsch noch einfängt.
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