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„Die Unerhörten“ von Messer: Ist das Jodel-Punk?

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Postpunk oder Postfunk? Messer bauen nach 15 Jahren Schaffensgeschichte nun sogar Jodler und ein wenig Jazz in ihr neues Album ein.

Womöglich ist die einst in Münster ins Leben gerufene Gruppe Messer eine Postpunkband, doch in ihrer nunmehr 15-jährigen Geschichte hat sie ihn spätestens ab dem Album „Jalousie“ aus dem Jahr 2016 eher undogmatisch definiert: mal dubaffin, mal als Postfunk und zuletzt gar mit dümpelnden Jazz-Verweisen und Jodlern.

Wer nun alle fünf Alben im Schrank stehen hat und meint, auch die textlichen Querverweise zu den literarischen Werken von Sänger Hendrik Otremba komplett zu überblicken, bekommt mit „Die Unerhörten“ nicht nur ein paar Fußnoten nachgereicht, sondern zuvorderst auch unverzichtbare Songs von B-Seiten, Compilations und aus dem Archiv: Im Verbund mit Dagobert interpretieren Messer „Bonnie & Clyde“ von Serge Gainsbourg und Brigitte Bardot, „Heroin“ stammt vom Soundtrack zu „Die Liebe frisst das Leben“ und ist die Coverversion eines Songs des 1996 verstorbenen Musikers Oliver Schwabe, während sich „Die Furcht“ bislang auf der B-Seite der Single „Anorak“ versteckt hat. Und was bitte taugt eine Messer-Sammlung, wenn „Ich war tot“ von der allerersten EP „Augen“ fehlt?

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